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SFB 1648:  Neu auftretende Viren: Pathogenese, Struktur und Immunität

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Chemie
Förderung Förderung seit 2024
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 512741711
 
Neu auftretende Virusinfektionen stellen eine große Bedrohung für die globale Gesundheit dar, wie die jüngsten Ebola-, MERS- und Mpox-Ausbrüche sowie die COVID-19-Pandemie zeigen. Dies ergibt sich aus der Anzahl potenziell pathogener Viren, die in Tierreservoiren vorkommen und auf den Menschen übergreifen können. Die Bevölkerung hat in den meisten Fällen noch keine Immunabwehr gegen diese Viren, antivirale Therapien fehlen, und es gibt nur ungenügende Kenntnisse über Vermehrung, Zielstrukturen und Organbefall. Um sich auf zukünftige Ausbrüche besser vorzubereiten, hat die WHO daher eine Liste vorrangiger Krankheiten erstellt, die durch neu auftretende Virusinfektionen ausgelöst werden können und das Potenzial haben, sich rasch zu verbreiten. Der Sonderforschungsbereich (SFB) wird sich mit vier kritischen Forschungsbereichen zu diesen neu auftretenden Virusinfektionen befassen: Pathogenese (A), Strukturelle Charakterisierung von zellulären Angriffspunkten (B), Immunität (C) und Intervention (D). Verschiedene Struktur- und molekularbiologische Techniken werden eingesetzt, um kritische Wechselwirkungen zwischen Virus und Wirt zu identifizieren und die Mechanismen der Infektionsprozesse besser zu verstehen. Wir werden elementare Aspekte, sowohl der schützenden als auch der überschießenden Immunabwehr untersuchen und offene Forschungsfragen zur Entwicklung von antiviralen Wirkstoffen und Impfstoffen bearbeiten. Hierzu bringt dieses Forschungskonsortium Grundlagenforschende und Kliniker:innen zusammen, welche auf wissenschaftlicher Basis Strategien für Interventionen gegen künftige Ausbrüche entwickeln. Eine besondere Stärke dieser SFB-Initiative ist die Integration des gesamten Spektrums von Forschungsansätzen, die von der Chemie, der strukturellen Virologie und der computergestützten Systembiologie, zu zellulären Systemen und Tiermodellen bis hin zur Untersuchung von Bioproben aus klinischen Kohorten und klinisch ausgerichteter Grundlagenforschung reichen. Unterstützt durch hochmoderne Infrastrukturen, wird dieser SFB molekulare Ressourcen und innovative Tiermodelle entwickeln, die als umfassendes "Technologie-Toolkit" für die rasche Anwendung auf eine künftige "Krankheit X" durch noch unbekannte Erreger genutzt werden können. Die durch diese SFB Initiative erzeugte besondere Synergie der verschiedenen Forschungsbereiche, die sich auf die gemeinsame Bewältigung einer der kritischsten Forschungsherausforderungen unserer Zeit konzentriert, wird die wissenschaftliche Grundlage für einen neuartigen "Pipeline-Ansatz" bilden, der eine schnelle und strategische Reaktion auf eine neu auftretende virale Bedrohung gewährleistet.
DFG-Verfahren Sonderforschungsbereiche
Internationaler Bezug Schweiz

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Antragstellende Institution Universität Hamburg
 
 

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