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TRR 179:  Determinanten und Dynamik der Elimination versus Persistenz bei Hepatitis-Virus-Infektionen

Fachliche Zuordnung Medizin
Förderung Förderung seit 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 272983813
 
Infektionen mit Hepatitisviren stellen ein großes Problem für die Gesundheit dar und verursachen weltweit eine hohe Morbidität und Mortalität. Die Gründe dafür sind z. B. die hohe Persistenzneigung, die hohe globale Prävalenz der Virushepatitis und ein hoher Anteil nicht diagnostizierter Infektionen. Die wichtigen Entwicklungen auf dem Gebiet der viralen Hepatitis waren u. a. die Heilung der chronischen Hepatitis C und eine neue Therapie für die Infektion mit dem Hepatitis-D-Virus (HDV) durch den Eintrittsinhibitor Hepcludex (Bulevirtide). Zudem wurden wichtige Aspekte der Biologie der enterischen Hepatitisviren, d. h. des Hepatitis-A-Virus (HAV) und des Hepatitis-E-Virus (HEV), entdeckt.Infektionen mit Hepatitisviren können akut selbstlimitierend oder persistent sein, je nach Virus und verschiedenen, bisher kaum verstandenen Bedingungen, die durch ein komplexes Zusammenspiel von Wirts- und Virusfaktoren gesteuert sind. Die Entschlüsselung der Mechanismen und Dynamik, die dieses Zusammenspiel steuern, ist das zentrale Ziel des TRR179. Die erforderlichen Ansätze berücksichtigen die tolerogene Mikroumgebung der Leber, das Zusammenspiel von angeborener und adaptiver Immunantwort, die Dauer der Immunstimulation, die Menge des viralen Antigens und die Zellbiologie, die dem Replikationszyklus des jeweiligen Hepatitisvirus zugrunde liegt. Daher ist ein integrativer und stark interdisziplinärer Ansatz erforderlich. Auf den von uns erzielten Ergebnissen und unter Einbeziehung neuer wissenschaftlicher Erkenntnisse und Technologien werden wir unser Hauptaugenmerk auf die grundlegenden Prinzipien richten, die die Eliminierung bzw. Persistenz der Hepatitisviren steuern. Dazu gehören neuartige therapeutische Konzepte zur Heilung von HBV- und HDV-Infektionen, besonders vielversprechende Ergebnisse von Kombinationstherapien mit Bulevirtide und die Entwicklung eines therapeutischen HBV-Impfstoffs (TherVacB), der anfang 2024 in einer Phase I klinischen Studie geprüft werden soll. Während der 3. Förderperiode werden wir unsere klinischen und translationalen Bemühungen intensivieren, um die derzeit unbefriedigend niedrige Erfolgsrate der funktionellen Heilung bei der HBV-Mono- und der HBV/HDV-Koinfektion zu steigern, während wir gleichzeitig den Schwerpunkt auf Grundlagenforschung im Bereich der Hepatitis-Virus-Persistenz beibehalten.Das TRR179 Netzwerk bietet den Rahmen, um die wichtigsten Fragen auf dem Gebiet zu klären, Studien auf molekularer und zellulärer Ebene durchzuführen, die Ergebnisse in relevante präklinische In-vivo-Systeme zu übertragen und die Ergebnisse an mit Hepatitis-Viren infizierten Personen zu validieren. Obwohl sich TRR179 auf Hepatitisviren fokussiert, sind die hier aufgedeckten Grundprinzipien und Mechanismen wahrscheinlich auf persistente Infektionen durch andere Erreger anwendbar.
DFG-Verfahren Transregios

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Antragstellende Institution Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg
 
 

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