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SPP 1738:  Neue Funktionen von nicht kodierenden Ribonukleinsäuren während der Entwicklung, Plastizität und Erkrankung des Nervensystems

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung von 2014 bis 2023
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 237182749
 
Das Ziel dieses Schwerpunktprogramms ist die Identifizierung funktionaler Interaktionen zwischen ncRNAs und deren Zielgenen, die Aufklärung der zugrunde liegenden molekularen Mechanismen sowie das Aufdecken von kausalen Verbindungen zu wichtigen neurologischen Erkrankungen. Hierbei wird ein multidisziplinärer Ansatz verwendet, der sowohl Grundlagenforschung als auch klinisch-orientierte Forschung beinhaltet. Der Schwerpunkt liegt auf kürzlich entdeckten ncRNA-Klassen, denen eine wichtige genregulatorische Funktion zugewiesen werden konnte (miRNA, endo-siRNA, piRNA, lincRNA).
Um Einblick in die räumlich-zeitliche Regulation der ncRNA-Funktion zu erhalten, werden die Untersuchungen an verschiedenen Stadien der Nervensystementwicklung und im Adulten durchgeführt (Erhaltung, Reprogrammierung und Differenzierung von neuralen Stammzellen; Bildung, Reifung und Plastizität von Synapsen; Kognition und Verhalten). Verschiedene Stufen der Komplexität werden berücksichtigt, beginnend von molekularen Maschinerien über Einzelzellen bis zu zellulären Netzwerken. Eine Einbindung unterschiedlicher Modellorganismen (z.B. Fruchtfliege, Zebrafisch, Maus) soll weiterhin Einblicke in die Konservierung und Evolution der ncRNA-Mechanismen erlauben.
Der Schwerpunkt von mechanistischen Projekten liegt auf der Wechselwirkung von ncRNAs mit RNA-Bindeproteinen und deren Rolle bei der Regulation der ncRNA-Biogenese und -Funktion. Idealerweise vereinigen einzelne Projekte funktionelle Readouts (Morphologie, Physiologie, Verhalten) mit modernen molekularbiologischen (z.B. Hochdurchsatz-Sequenzierung), biochemischen (z.B. PAR-CLIP, quantitative Proteomik) und / oder bioinformatischen / systembiologischen (z.B. Analyse von Signalwegen, Vorhersage von ncRNA-Zielgenen) Verfahren. Eine Zusammenarbeit zwischen am Schwerpunktprogramm beteiligten Arbeitsgruppen ist daher ausdrücklich erwünscht.
Folgende Projekte sind bewusst ausgeschlossen: Projekte, die sich mit ncRNA beschäftigen, die eine gut dokumentierte Funktion im RNA-Metabolismus haben (sogenannte "klassische" ncRNA, z.B. snRNA (kanonisches Spleißen), rRNA (Ribosomenbiogenese) und tRNA (konstitutive Translation)); Projekte zur Regulation des RNA-Metabolismus ohne direkten Bezug zu "aufkommenden" ncRNA (z.B. mRNA-Transport, -Stabilität, NMD); klinische Untersuchungen ohne Schwerpunkt in der Grundlagenforschung; rein deskriptive Studien (Expressionsprofile, Genetik, Bioinformatik, Systembiologie) ohne den Einbezug von Funktionsanalyse.
DFG-Verfahren Schwerpunktprogramme
Internationaler Bezug Schweiz

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