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Ausbau des "Kompetenzzentrum Interoperable Metadaten" (KIM) und Ausweitung der nationalen und internationalen Zusammenarbeit mit Standardisierungsorganisationen

Förderung Förderung von 2009 bis 2012
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 94702355
 
Metadaten dienen der strukturierten Beschreibung von Informationsressourcen. Sie ermöglichen das Suchen, Finden, Identifizieren und Auswählen relevanter Information aus einer Vielzahl verfügbarer Ressourcen. Unter den Anforderungen der globalen Vernetzung schaffen sie damit eine wichtige Voraussetzung für die Generierung von Informationen und Wissen und somit für die Wettbewerbsfähigkeit von Organisationen in Wissenschaft und Wirtschaft. Für den Auf- und Ausbau des Semantic Web sind Metadaten ein wichtiger Baustein: Sie beschreiben die Ressourcen nicht nur, sondern liefern auch die notwendigen Informationen, um Ressourcen kontextabhängig miteinander zu verlinken. Die systemübergreifende Nutzung von Metadaten im Semantic Web ist aber nur dann möglich, wenn die verwendeten Metadatenformate auf allgemein gültigen, international verbreiteten Standards beruhen und damit interoperabel sind. Nur die konsistente Anwendung von Metadatenstandards wie z.B. das Dublin Core Element Set ermöglicht den nutzbringenden Austausch von Informationen. Werden die Standards hingegen von den Anwendern nicht konsistent eingehalten, so hat dies Informations- und Performanzverlust zur Folge und verursacht unnötige Kosten bei der Informations- und Wissensgenerierung. Um die Interoperabilität zwischen verschiedenen Anwendungen zu erhöhen und Metadaten im Rahmen des World-Wide-Web möglichst nutzbringend einzusetzen, entstanden im letzten Jahrzehnt verschieden Standardisierungsaktivitäten. Genannt sei hier das World Wide Web Consortium (W3C), das mit RDF eine generische Syntax schuf, um Ressourcen im World Wide Web in maschinell bearbeitbarer Form zu beschreiben. Gleichzeitig entwickelte die Dublin Core Metadata Initiative einen Satz aus fünfzehn Kernbegriffen für die Beschreibung von Ressourcen sowie Modelle und technische Spezifikationen für die praktische Anwendung des Semantic Web im informationswissenschaftlichen Kontext.Aufgabe von KIM ist die Vermittlung dieser verschiedenen Standards im deutschsprachigen Raum. Dabei gilt es vor allem, Betreiber von Metadatenanwendungen dabei zu unterstützen, ihre Anwendungen interoperabel zu gestalten unter Berücksichtigung der für ihre Anforderungen geeigneten Metadatenstandards. Gleichzeitig arbeitet KIM an der Weiterentwicklung dieser Standards in nationalen sowie in internationalen Gremien mit. Im Rahmen der ersten Projektphase hat KIM mit der KIM-Homepage eine Kommunikations- und Informationsplattform aufgebaut, die Anwender über die Aktivitäten und die Arbeitsgruppen von KIM informiert. Zudem hat KIM mit der Entwicklung von Zertifizierungskriterien eine Möglichkeit geschaffen, Metadatenanwendungsprofile auf ihre Interoperabilität hin zu prüfen. Im weiteren Verlauf wird KIM die Arbeit an verschiedenen Dienstleistungen (z. B. die Qualifizierungsmaßnahmen und die Zertifizierungstätigkeit) sowie die Arbeit in nationalen und internationalen Gremien vertiefen. Während sich KIM in der ersten Projektphase vor allem mit den Entwicklungen im Bereich der Dublin Core Metadata Initiative beschäftigt hat, werden im Rahmen des vorliegenden Fortsetzungsantrags neben originären Semantic-Web-Standards (SKOS1, OWL2) auch Standards aus dem traditionellen Bereich der Informations- und Bibliothekswissenschaften (z. B. RDA3 und FRBR4) stärker berücksichtigt. Vor allem Entwicklungen, die dazu geeignet sind, die umfangreichen Metadatenbestände, die im deutschsprachigen Raum zur Verfügung stehen (Metadaten aus Bibliotheken, Museen, Archiven u. a.) Semantic-Web-fähig zu machen, stehen im Mittelpunkt des Fortsetzungsantrags.Ziele von KIM im Rahmen des Fortsetzungsantrags sind:- Die Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Gremien, um Regeln für die Nutzung von Metadatenformaten und kontrollierten Vokabularen im Kontext des Semantic Web zu erarbeiten und Standardisierungsaktivitäten in diesem Bereich mitzugestalten.- Der Ausbau der Kommunikations- und Informationsplattform KIM durch Aufbau und Veröffentlichung weiterer Dienste und Produkte (z. B. Technology Watch Report, Expertendatenbank), um Entwickler bei der Erarbeitung von interoperablen Metadatenanwendungen zu unterstützen.- Der Ausbau von Qualifizierungsangeboten, um das Know-How im Bereich Interoperabilität und damit Integrierbarkeit von Metadatenanwendungen im Semantic-Web-Kontext im deutschsprachigen Raum zu auszubauen.
DFG-Verfahren Forschungsdaten und Software (Wiss. Literaturversorgung und Informationssysteme)
 
 

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