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Familie als kulturelles Erziehungsmilieu. Studien zum Bildungssinn familialer Kulturerfahrungen am Beispiel des Spiels, des Fernsehens und der Familienmahlzeiten
Antragsteller
Professor Dr. Hans Rüdiger Müller
Fachliche Zuordnung
Bildungssysteme und Bildungsinstitutionen
Förderung
Förderung von 2008 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 80668436
Welche bildende Bedeutung hat die Familie als kulturelles Erziehungsmilieu? Wie lässt sich das kulturelle Anregungspotenzial einer Familie differenzieren? Welche unterschiedlichen Formen der Kulturtätigkeit sind dabei bedeutsam? Vor dem Hintergrund der neueren Diskussion um informelle Bildungsprozesse und die Bedeutung der Familie für den Bildungsweg der Kinder sollen in ausgewählten Erfahrungsfeldern (Mahlzeiten, Spiel, Fernsehen) Familien als kulturelle Erziehungsmilieus rekonstruiert werden. Besondere Beachtung soll dabei dem originären Bildungssinn der Familie geschenkt werden, der sie gegenüber dem formal organisierten Erziehungs- und Bildungssystem als komplementäres Feld der Kulturvermittlung auszeichnet. Dementsprechend liegt dem Vorhaben ein Bildungsbegriff zu Grunde, der nicht (im Sinne Bourdieus) mit dem Begriff des Habituserwerbs identisch ist, sondern darüber hinaus nach der produktiven Nutzung der Spielräume fragt, die im sozialkulturellen Milieu einer Familie bestehen. Untersucht werden sollen im Sinne detaillierter Fallanalysen acht Familien, wobei als Datengrundlage Videoaufzeichnungen, Fotografien, Beobachtungsprotokolle, Gruppen- und Einzelinterviews sowie standardisiert erhobene deskriptive Merkmale dienen sollen. Der methodische Ansatz folgt, geleitet von dem Bemühen um „dichte Beschreibungen“ des Familienalltags der pädagogischen Ethnografie, ergänzt um Generalisierungsstrategien der „Grounded Theory“.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Professor Dr. Dominik Krinninger