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Molecular evolution of mycobacterial and other relevant zoonotic infectious diseases in early civilizations - Host-pathogen relation and its changes in populations of the Dead Sea Valley and adjacent regions between the pre-domestication Neolithic and the Roman period

Fachliche Zuordnung Pathologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 67888358
 
Der molekulare Nachweis von Krankheitserregern in historischen menschlichen Überresten eröffnete in den letzten Jahren einen vollkommen neuen wissenschaftlichen Zugang zur Untersuchung der Geschichte und Evolution von Krankheitserregern, deren Wirten und ihrer Wechselwirkung. Im Rahmen dieses trilateralen Projektes soll an menschlichem und tierischem Skelettmaterial aus der Stadt Jericho und benachbarten Grabungsorten, die als eine der ältesten Regionen der Urbanisierung bis zu mehr als 10.000 Jahre zurückdatiert, gezielt spezifische zoonotische Infektionskrankheiten nachgewiesen werden. Das Material wird zunächst mit molekularen Verfahren auf das Vorhandensein von Tuberkuloseerregern (M. tuberculosis- Komplex) untersucht. Im Weiteren soll mit Hilfe von etablierten und neuen Analyseverfahren (Spoligotyping, Stamm-spezifische Sequenzen, SNP-Marker) eine Subtypisierung der Erregerstämme und die Evaluation von evolutionären Prozessen durchgeführt werden. Der Vergleich zwischen den erhobenen Daten an menschlichem und tierischem Material wird bei der Beurteilung von Übertragungswegen eine wesentliche Rolle spielen. Zusätzlich werden menschliche Gene untersucht, die im Zusammenhang mit einer Prädisposition oder Resistenz für Tuberkulose stehen und sich möglicherweise im Laufe der Zeit verändert haben. Zusätzlich werden die Proben einer molekularen Analyse zum Nachweis von DNA von M. leprae, Brucella und Leishmania unterzogen. Der Nachweis dieser Erreger, deren Ursprung und Verbreitung bislang ebenso unbekannt sind, wird das Bild zoonotisch übertragener Krankheiten früher Stadtbevölkerungen vervollständigen. Dieses Projekt bietet die einzigartige Möglichkeit, Überreste einer Gründerpopulation zu untersuchen, die vermutlich relativ ungeschützt einer bakteriellen Exposition ausgesetzt waren und zusammen mit dem vorhandenen Material aus jüngerer Zeit einen einmaligen Einblick in die Entwicklung von Infektionskrankheiten erlauben.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Israel, Palästina
Beteiligte Person Professor Dr. Albert Zink
 
 

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