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Entwicklung einer GIS basierten Methode zur Archäoprognose in einem grenzüberschreitenden Untersuchungsgebiet

Fachliche Zuordnung Physische Geographie
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 64223028
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Auf Basis grenzübergreifend zu erhebender geoökologischer Umweltdaten und einer georeferenzierten archäologischen Datenbank bekannter römerzeitlicher Fundstellen wird ein Vorhersagemodell zur Identifikation bislang unbekannter römischer Siedlungsplätze für das Untersuchungsgebiet (2025 km²) im Deutsch-Französischen Grenzgebiet zwischen Lothringen und dem benachbarten Saarland/Rheinland-Pfalz entwickelt. Aus dem Gesamtgebiet wurde ein überschaubares Modellgebiet im Grenzraum Saarland – Rheinland-Pfalz mit einer Ausdehnung von 94,5 km² abgegrenzt, in dem zunächst der Modellansatz entwickelt und getestet wurde. Das GIS-gestützte Prognosemodell zur Abbildung eines Siedlungsmusters basiert auf der Analyse der Ausprägung naturräumlicher Standortkriterien an bekannten Fundplätzen (Siedlungsplätze) unter Berücksichtigung holozäner Umweltbedingungen bzw. Umweltveränderungen und bewertet diese hinsichtlich der Fundplatzhäufigkeit. Zur Fundplatzanalyse und Entwicklung des Prognosemodells wurden die bekannten Siedlungsplätze im Bezug zu den naturräumlichen Parametern über deskriptive Statistiken ausgewertet und eine normierte Bewertung durchgeführt. Für die Parameter (Geologie, Boden, klassifizierte Daten der Exposition, Hangneigung und Höhenlage) wurde die Verteilung der Fundlätze auf die Parameterkategorien ermittelt (Flächenanteil der Parameterkategorien; Anzahl Fundplätze je Kategorie; Prozentanteil der Fundplätze einer Parameterkategorie; Fundplatzdichte). Darauf aufbauend erfolgte eine Normierung der Fundplätze nach Häufigkeit je Parameterkategorie. Unter Berücksichtigung weiterer Kriterien , insbesondere der Nähe zu Gewässerstrukturen wurden auf Basis der für das Modellgebiet generierten Prognosekarte potentielle Fundplätze herausgearbeitet und, nach einer Prüfung des Mikroreliefs mittels LIDAR-Daten, auf Besiedlungsspuren oder sonstige Zeichen anthropogener Überprägung, Geländeprospektionen durchgeführt. Es konnten im Modellgebiet 9 Neufunde verzeichnet werden, die auf römische Siedlungen hinweisen. Basierend auf den Ergebnissen des Modellgebietes wurden zur Generierung einer Fundstellenprognosekarte für das Gesamtgebiet folgende Parameter herangezogen: · Lage der Siedlungsplätze in geologischen, und bodenkundlichen Einheiten sowie die Entfernung der Siedlungsplätze zu geologischen Schichtgrenzen · Höhenlage, Hangneigung, Exposition der Siedlungsplätze sowie die Lage der Siedlungsplätze im Relief (Slope Position Index und Landform) · Nähe der Siedlungsplätze zu Gewässerläufen und Quellen bzw. zu konstruierten Abflussbahnen generell und zu Abflussbahnen 1. Ordnung · Langjährigen mittleren Jahresniederschläge als Beschreibung der regionalklimatische Situation

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2009). Analyse und Prognose römischer Fundstellen unter Berücksichtigung holozäner Umweltveränderungen. Deutscher Geographentag 2009, Wien, 21.09.2009, FS 101: Geoarchäologie – Interdisziplinäre Forschungsansätze zum anthropogen bedingten Landschaftswandel seit dem Neolithikum
    Neumann, B., A. Stinsky und J. Kubiniok
  • (2009). Developing a method for GIS-based archaeological site predicition – reconstructing roman landscapes and environmental changes in South-West Germany. AK Geoarchäologie der DGFG, International Meeting „Geoarchaeology in Europe“, Dresden, April 30 – 2, 2009
    Neumann, B., A. Stinsky und J. Kubiniok
  • (2009). Geoarchäologische Rekonstruktionen im Europäischen Kulturpark Bliesbruck-Reinheim. Wissenschaftsommer Saarbrücken, Universität des Saarlandes, Saarbrücken
    Kubiniok, J.
  • (2009). Geoarchäologische Untersuchungen in der Siedlungskammer Bliesbruck-Reinheim. Tagung „Die römischen Großvillen vom Axialtyp“, 25. – 28. März 2009, Archäologiepark Römische Villa Borg
    Kubiniok, J., B. Neumann und D. Brück
 
 

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