Meta-Analyse der Validität binärer Diagnosen auf der Basis dichotomisierter Kriterien
Zusammenfassung der Projektergebnisse
In dem vorliegenden Projekt wurden wichtige neue Erkentntnisse für die Interpretation und Messung der Heterogenität in Meta-Analysen erzielt. Zunächst konnte für das bedeutendste Heterogenitätsmaß I2 gezeigt werden, dass es für Meta-Analysen mit einer hinreichend großen Anzahl von Studien, d. h. ab ca. 10 Studien, als ein Maß interpetiert werden kann, das den Anteil der mittleren Within-study-Varianz an der Gesamtvarianz erfasst. Dabei ist zur Mittelung das harmonische Mittel zu verwenden. Ausgehend von der häufig zu Recht vorgebrachten Kritik, dass I2 stark durch die Größe der einbezogenen Studien beeeinflusst wird, wurden adjustierte Versionen dieses Maßes definiert. Für diese neuen Maße wurde dann ein Maximum Likelihoodverfahren zur Schätzung der Parameter entwickelt. Anschließend konnte in einer Simulationsstudie gezeigt werden, dass die Verfahren zur Parameterschätzung zu guten Schätzwerten führen und die neu entwickelten Koeffizienten die Heterogenität sinnvoll abbilden. Zudem werden die Unterschiede zwischen der traditionellen Form des I2 und den neuen Versionen anhand von bestehenden Meta-Analysen illustriert. Schließlich wurden die neuen Maße für Meta-Analysen, bei denen keine Information für die studienspezifische Varianz vorliegt, spezifiziert.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
- (2017). Meta-Analysis without study-specific variance information: Heterogeneity case. Statistical Methods in Medical Research
Sangnawakij, P., Böhning, D. Niwitpong, S., Adams, S., Stanton, M. & Holling, H.
(Siehe online unter https://doi.org/10.1177/0962280217718867) - (2017). Some general points on the I2-measure of heterogeneity in meta-analysis. Metrika, 80, 685 - 695
Böhning, D., Lerdsuwansri, R. & Holling, H.
(Siehe online unter https://doi.org/10.1007/s00184-017-0622-3) - (2020) Evaluation of a new version of I2 with emphasis on diagnostic problems. Communications in Statistics-Simulation and Computation 49 (4) 942-972
Holling, Heinz; Böhning, Walailuck; Masoudi, Ehsan; Böhning, Dankmar; Sangnawakij, Patarawan
(Siehe online unter https://doi.org/10.1080/03610918.2018.1489553)