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Teilprojekt 3: Gewaltkulturen in den Armeen der europäischen Großmächte während der Revolutions- und Napoleonischen Kriege. Gewaltvergehen und internationale Diskurse (1792-1815)
Antragstellerin
Dr. Gundula Gahlen
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung seit 2024
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 407133841
Ziel ist es, eine vergleichende Studie zu den militärischen Gewaltkulturen der europäischen Großmächte während der Revolutions- und Napoleonischen Kriege zu verfassen. Hierfür werden international diskutierte Gewaltvergehen in den Armeen Frankreichs, Großbritanniens, Österreichs, Preußens und Russlands sowohl auf der Ereignis- als auch auf der Diskursebene untersucht. Durch einen Fokus auf als illegitim angeprangerte Gewaltereignisse können wie mit einer Sonde die spezifischen Charakteristika der Gewaltkulturen der Armeen und deren zeitgenössische Selbst- und Fremdsicht im Kontext der Kriegsereignisse offengelegt werden. Dabei verfolgt das Projekt ein zweifaches Ziel: Es möchte zum einen unter Einbezug von Erklärungsansätzen der Gewalt- und Militärgeschichte die Frage klären, ob spezifische Gewaltkulturen in dieser Zeit in den Armeen existierten, wie diese sich während der Kriege entwickelten und vor allem, in welchem Ausmaß sie zu Gewaltexzessen – Tötungen und Gewaltakte an Zivilpersonen, Kriegsgefangenen und verwundeten Soldaten, sexuelle und sexualisierte Gewalt, Brandschatzung und Zerstörung von Kulturgütern – beitrugen. Zum anderen zielt das Projekt auf eine Analyse, wie Gewaltexzesse im Kontext der Kriegsführung zeitgenössisch im Militär, in der Politik, Rechtswissenschaft und Gesellschaft in den europäischen Großmächten gedeutet und bewertet wurden.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen