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Regionalkultur und Diktatur. Sächsische Heimatbewegung und Heimat-Propaganda im Dritten Reich und in der SBZ/DDR
Antragsteller
Privatdozent Dr. Thomas Schaarschmidt
Fachliche Zuordnung
Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung
Förderung von 2003 bis 2004
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5408135
Die vorliegende Untersuchung behandelt den von tiefen politischenBrüchen gekennzeichneten Zeitraum zwischen NS-Machtergreifungund Mauerbau am Beispiel der Interdependenzen vonregionalkulturellen Organisationen und Heimat-Propaganda inSachsen. Trotz antagonistischer ideologischer Voraussetzungenund übereinstimmender zentralistischer Herrschaftsstrukturenstrebten beide deutsche Diktaturen danach, die Heimatbewegungin die parteinahen Kulturorganisationen einzubinden, um sie fürdie Propagierung systemkonformer Heimatbilder instrumentalisierenzu können. Imden der Begriff "Heimat" auf die jeweiligenideologischen Leitvorstellungen projiziert wurde, erhofftensich die führenden Parteien eine Mobilisierung der Bevölkerungfür spezifische Ziele des Regimes und ihre Identifikation mitder neuen politischen Ordnung. Da die Kulturfunktionäre beidiesem Vorhaben auf die freiwillige Mitarbeit der regionalkulturellenOrganisationen und ihrer Repräsentanten angewiesenwaren, beließen sie ihnen zeitweise beträchtliche Handlungsspielräume,die dem totalitären Anspruch beider Diktaturen zwarwidersprachen, letztlich aber die gesellschaftliche Transformationerleichterten, ohne indes die angestrebte vollständigeKonformität zu verwirklichen.
DFG-Verfahren
Publikationsbeihilfen