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Reduktion von Darmkrebsinzidenz und -mortalität nach endoskopischem Screening und Bewertung von risikoadaptierten Früherkennungsstrategien

Fachliche Zuordnung Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2002 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 5360507
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Zur Beurteilung der Effekte des Koloskopie-Screenings auf die Darmkrebsinzidenz und -mortalität, sowie zur Optimierung der Screeningangebote bezüglich der für die Effektivität und Kosteneffektivität zentralen Parameter, wie z.B. die Risikostratifikation, sind aussagekräftige epidemiologische Beobachtungsstudien weiterhin unverzichtbar. Die im Rahmen des Projekts beantragte Fortsetzung der Rekrutierung von 1200 Kontrollpersonen für die DACHS Studie wurde in vollem Umfang erreicht und durch Einbringen zusätzlicher Eigenmittel mit 2195 neu rekrutierten Kontrollteilnehmern übertroffen. In einer früheren Analyse hatten wir bereits eine erhebliche Reduktion der Darmkrebsinzidenz nach vorausgegangener Koloskopie gefunden. Mit den zwischenzeitlich deutlich höheren Fallzahlen, war eine Auswertung nach Anlass der Koloskopie möglich. Dabei fanden wir folgendes Ergebnis: Obwohl eine Koloskopie aus jeglicher Indikation innerhalb der vorausgegangenen 10 Jahre mit einer erheblichen Reduktion des Darmkrebsrisikos assoziiert war, war dieser Zusammenhang für primäre Screening-Koloskopien ganz besonders ausgeprägt. In einer weiteren Auswertung konnte gezeigt werden, dass das Darmkrebsrisiko bei Personen mit Darmkrebs in der Familie nach Durchführung einer Koloskopie viel niedriger ist im Vergleich zu Personen, die keine familiäre Vorgeschichte aufweisen bzw. keine frühere Koloskopie durchgeführt hatten. Es konnte gezeigt werden, dass eine familiäre Vorgeschichte mit Darmkrebs bei erstgradig Verwandten und genetische Risikovarianten weitgehend unabhängig voneinander das Darmkrebsrisiko erhöhen, und somit gemeinsam für eine verbesserte Vorhersage des Darmkrebsrisikos verwendet werden könnten. In einer erstmaligen Analyse zur Prognose von Darmkrebspatienten nach Art der Entdeckung Erkrankung konnte gezeigt werden, dass die per Screening detektierten Karzinome häufiger in einem früheren Stadium diagnostiziert wurden als Karzinome, die nach Auftreten von Symptomen diagnostiziert wurden. Da das Überleben nach Darmkrebs stark von der Ausbreitung des Tumors abhängt und die früheren Stadien fast vollständig geheilt werden können, ist dies bereits ein wichtiger Beitrag der Screening-Koloskopie zur Reduktion der Darmkrebsmortalität. Darüber hinaus wurde zudem eine stark verbesserte Stadium-unabhängige Prognose beobachtet. Durch die geförderte Fortsetzung der Rekrutierung von Kontrollteilnehmern für die DACHS-Studie in diesem Projekt werden auch in Zukunft weitere, nach Risikogruppen differenzierte Analysen möglich, die für die Weiterentwicklung einer evidenzbasierten, risikoadaptierten Darmkrebsvorsorge unerlässlich sind.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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