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Epigenetisch-metabolische Beteiligung bei entzündlichen Phänotypen der CH in der pulmonalen Hypertonie (Projekt A3)
Antragstellerin
Professorin Dr. Soni Savai Pullamsetti
Fachliche Zuordnung
Kardiologie, Angiologie
Hämatologie, Onkologie
Hämatologie, Onkologie
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 515629962
Pulmonale Hypertonie (PH) ist eine fortschreitende und lebensbedrohliche Herz-Lungen-Erkrankung, die durch einen Umbau der Lungengefäßwand und einen erhöhten mittleren pulmonalen Arteriendruck gekennzeichnet ist, der zu Rechtsherzhypertrophie und -versagen führt. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass Patienten mit PH einer erhöhten Belastung durch somatische und Keimbahn- DNMT3A- und TET2-Mutationen ausgesetzt sind, was auf einen möglichen Zusammenhang zwischen klonaler Hämatopoese mit unbestimmtem Potenzial (CHIP) und PH schließen lässt. Das Hauptmerkmal aller altersbedingten CHIP-Pathologien ist der entzündungsfördernde Zustand der Immunzellen. Die zugrundeliegenden molekularen Mechanismen dieses proinflammatorischen Phänotyps sind jedoch nicht genau bekannt. Aktuelle Studien unserer Gruppe zeigen einen signifikanten Beitrag von CHIP-Mutationen (v.a. in DNMT3A) zum proinflammatorischen Phänotyp bei COPD- und assoziierten PH-Patienten (Gruppe 3 PH), was auf einen starken Zusammenhang von CHIP bei PH schließen lässt. DNA-Methylierungs-Genomsequenzierung von CHIP-Patienten ergab eine massive DNA-Hypomethylierung bei DNMT3A-CHIP-Patienten. Während der Methylierungsstatus entzündungsassoziierter Gene/Loci durch DNMT3A CHIP nicht beeinflusst wird, werden hauptsächlich metabolisch assoziierte Gene/Loci hypomethyliert, die den Tricarbonsäurezyklus (TCA) und den Fettsäurestoffwechsel regulieren. Die metabolische Analyse des Plasmas zeigte eine Anreicherung von TCA-Zyklus-Metaboliten, was auf funktionelle Auswirkungen der Hypomethylierung schließen lässt. Die Modulation von TCA-Zyklusenzymen schwächte den proinflammatorischen Phänotyp von Monozyten/Makrophagen mit DNMT3A-CHIP-Mutationen. Auch zeigen unsere Studien, dass die Differenzierung hämatopoetischer Stammzellen (HSC) in Abwesenheit des TCA-Zyklus-Zwischenprodukts Itaconat erheblich beeinträchtigt ist, was auf eine Rolle bei der HSC-Dominanz in CHIP-DNMT3A- und TET2-Mutanten schließen lässt. In diesem Projekt wollen wir die Auswirkungen von CHIP-Mutationen auf den Stoffwechsel und ihre mögliche Rolle bei der Entwicklung oder Progression von PH untersuchen. Dadurch erwarten wir ein tieferes Verständnis der metabolischen Dysregulation bei der CHIP-assoziierten PH-Pathogenese zu erlangen und neue Therapiestrategien zu identifizieren. Wir konzentrieren uns auf DNMT3A- und TET2-CHIP-Mutationen und verwenden verschiedene In-vitro-, Ex-vivo- und In-vivo-Modelle von PH. Wir möchten die folgenden Ziele angehen: 1) Charakterisierung der epigenetisch-metabolischen Achse bei PH-Patienten mit DNMT3A- und TET2-CHIP-Mutationen mit Schwerpunkt auf Monozyten/Makrophagen als proinflammatorische Immunzellen. 2) Untersuchung des Stoffwechselbeitrags zur klonalen CHIP-Dominanz. 3) Bewertung der Rolle von DNMT3A- und TET2-CHIP-Mutationen bei der PH-Pathogenese durch Fokussierung auf die epigenetisch-metabolische Achse und 4) Therapie mit Stoffwechselmodulatoren bei DNMT3A-mut-PH und Tet2-mut-PH-Mausmodellen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen