`Naive Geographie` und die Entwicklung mentaler Repräsentation geographischer Relationen bei Kindern
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Schon Zweijährige verbinden mit den ihnen präsenten geographischen Namen eine Vorstellung vom entfernten Ort. Im Projekt wurde die Entwicklung von Weltkarten in den Köpfen von 5- bis 9-jährigen Kindern untersucht. Vorschulkinder haben eine konkrete Vorstellung vom eigenen Lebensort und den aus eigener Erfahrung bekannten anderen Städten und Ländern. Die geographischen Einheiten werden aber weder voneinander unterschieden noch auf der Erdoberfläche so räumlich angeordnet, wie es den tatsächlichen Verhältnissen entspricht. Für ein jüngeres Kind gibt es um den eigenen Ort herum einfach andere Orte, an denen Menschen leben. Ab dem Vorschulalter versuchen Kinder in Anlehnung an die üblichen Erläuterungen und die Kartendarstellungen der Erwachsenen die inklusive Einordnung geographischer Einheiten, wie „Lüneburg in Deutschland" und, später, „Deutschland in Europa" in ihren mentalen Modellen zu berücksichtigen. In diesem Alter gelingt es jedoch selbst bei einer intensiven Auseinandersetzung mit dem Thema lange nicht allen Kindem, was in experimentellen Trainings ausprobiert worden ist. Eine Visualisierung der inklusiven Relation unterstützt den konzeptuellen Wandel, Jungen sind dabei tendenziell erfolgreicher als Mädchen: Bis ins Grundschulaiter hinein scheinen die naive und die objektive Vorstellung der Erdoberfläche mit ähnlicher Wahrscheinlichkeit zur Auslösung der Widersprüche herangezogen zu werden, welche sich aus den zunehmenden Kenntnissen geographischer Einheiten und ihrer undifferenzierten Anordnung ergeben. Erst mit der Zeit wird das naive Modell gänzlich verworfen, die meisten 9-jährigen Kinder haben die mentalen Weltkarten der Erwachsenen übemommen.
Projektbezogene Publikationen (Auswahl)
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(2001). Kognitive Repräsentationen fremder Länder bei Vorschulkindern. 2. Werkstatt Pädagogische Psychologie in Erfurt (21.-22.2.)
Wilberg, S.
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(2001). Which country are you from? Preschoolers cognitive representations of foreign countries. Paper presented at the 9th European Conference for Research on Learning and Instruction in Fribourg (EARLI)
Wilberg, S.
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(2001). Woher kommt es? Frühe Entwicklung der kognitiven Komponente nationaler Identität. Tagungsbeitrag zur 15. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie in Potsdam (DGPs)
Wilberg, S.
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(2002). Reisen bildet: „Entdeckung" anderer Länder im Voschul- und Grundschulalter. 62. AEPF-Tagung Jena
Wilberg, S.
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(2002). Welche Länder außer Deutschland gibt es noch? Begriffserwerb im Vorschul- und Grundschulalter. 43. Kongress der DGPs. HU Berlin
Wilberg, S.
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(2005). The naive Geography and its development. Poster presented at the 12th European Conference on Developmental Psychology, La Laguna University, Santa Cruz of Tenerifa
Neidhardt-Wilberg, S.
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(2005). Von naiver zu objektiver Geographie - eine mikrogenetische Untersuchung. 66. AEPF-Tagung. FU Berlin
Neidhardt-Wilberg, S.
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(2005). Wo lebst du? Von naiver zu objektiver Vorstellung des eigenen Lebensortes. Tagungsbeitrag zur 15. Tagung der Fachgruppe Entwicklungspsychologie in Bochum (DGPs)
Neidhardt-Wilberg, S.
