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Die Anfänge des Schreibens in den Anfängen der Welt: Schöpfung und Auktorialität
Antragstellerin
Professorin Dr. Verena Lobsien
Fachliche Zuordnung
Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaft; Kulturwissenschaft
Förderung
Förderung seit 2023
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 458735579
Das Teilprojekt hat vor, das Verhältnis von Schöpfung und Auktorialität in der Literatur der Vormoderne zu untersuchen. Dabei wählt es die Ambiguität von ‘Schöpfung’ als Erschaffung von Welt und Hervorbringung von Text zum Ausgangspunkt und fragt, wie die darin angelegte doppelte Aitiologie von Welt und Wort zu verstehen ist. Dazu wird die Konstruktion von Auktorialität in Schöpfungserzählungen der Frühen Neuzeit und des Mittelalters in den Mittelpunkt gerückt. Hildegard von Bingen, Spenser und Milton werden exemplarisch, aber im weiteren Kontext hexameraler und kosmogonischer Texte gelesen, um Einsichten in die Modi und Funktionen vormodernen aitiologischen Erzählens zu gewinnen. Dabei sollen zwei Annahmen überprüft werden: (1) In den zu erkundenden Schöpfungsnarrativen lässt sich eine literarisch formative Verbindung von Kreation und auktorialer Kreativität erkennen. (2) Als Aitiologien haben diese Erzählungen von Ursprung, Hervorbringung und Entstehung der Welt das Potential, historische Ordnungen zu delegitimieren, indem sie den tiefenzeitlichen Anfang als unverfügbar, das Werden der Welt aber als anthropogen, damit kontingent erweisen. Sie erscheinen damit als immer schon ‘ökokritisch’.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen