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FOR 963: Manuskriptkulturen in Asien und Afrika
Fachliche Zuordnung
Geisteswissenschaften
Förderung
Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 49107419
Viele Kulturen Asiens und Afrikas waren Manuskriptkulturen, manche sind es noch heute. Auch wenn die Technik des Buchdrucks für einzelne Genres oder bestimmte Zwecke längst bekannt und populär war, wurde ein bedeutender Teil des Wissens weiterhin anhand von Manuskripten bewahrt und tradiert. Im Gegensatz zum westeuropäischen Mittelalter sind die meisten Manuskriptkulturen Asiens und Afrikas nur ansatzweise bekannt, wenn auch inzwischen im Zuge nationaler Selbstvergewisserung in vielen Regionen eine Rückbesinnung auf dieses reiche kulturelle Erbe stattfindet. Das Interesse an Manuskripten im Westen ist wesentlich bestimmt durch methodische Neuorientierungen innerhalb der historischen Wissenschaften, etwa die Öffnung hin zu materieller und Alltagskultur, sowie neue Analysemöglichkeiten anhand der digitalen Technik. Damit einhergeht ein medienwissenschaftliches Interesse allgemeiner Art. Die aktuelle Diskussion von Medienwechsel und Mediendifferenz basiert jedoch, trotz sehr unterschiedlicher Positionen, auf einer kaum je thematisierten Voraussetzung: der Verallgemeinerbarkeit des westeuropäischen Paradigmas. Vor diesem Hintergrund verfolgt die Forschergruppe das Ziel, anhand von exemplarischen Studien einen Beitrag zur historischen und vergleichenden Erforschung des Phänomens Manuskriptkultur zu leisten. Die Pluralität der behandelten Kulturen gewährleistet, dass die Überwindung des engeren europäischen Horizontes nicht simplen Dichotomien ("Osten versus Westen") verfällt.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Internationaler Bezug
Frankreich
Projekte
- Arabische Lehrgedichte des 11. bis 17. Jahrhunderts n. Chr.: Analyse der Textvarianz und ihrer Kontrolle in den Handschriften (Antragsteller Seidensticker, Tilman )
- Buddhawort und Stifterabsicht: Mediendifferenz und Textvarianz in Sutrenkolophonen und Votivinschriften des frühen chinesichen Buddhismus (4.-7. Jahrhundert) (Antragsteller Friedrich, Michael )
- In the margins of the text: annotated manuscripts from Northern India and Nepal (Antragsteller Isaacson, Harunaga )
- Mediendifferenz und Medienwechsel im ausgehenden japanischen Mittelalter: Das Beispiel der "Unmittelbaren Unterweisungen" (jikidan) (Antragsteller Quenzer, Jörg B. )
- Rechnergestützte Analyse von Manuskripten aus Asien und Afrika (Antragsteller Neumann, Bernd )
- Script, Print, Memory: Re-establishing the Cankam in Tamil Nadu (Antragsteller Isaacson, Harunaga )
- The Manuscript Collections of the Ancient Tantras: An Examination of Variance (Antragsteller Isaacson, Harunaga )
- Variance in the Ethiopian "Short Chronicles" corpus (Antragsteller Friedrich, Michael )
- Vom Manuskript zum Druck: Sozial- und Kulturgeschichte eines Medienwechsels im Iran des 19. Jahrhunderts (Antragsteller Paul, Ludwig )
- Zentralprojekt (Antragsteller Friedrich, Michael )
Sprecher
Professor Dr. Michael Friedrich
stellvertr. Sprecher
Professor Dr. Jörg B. Quenzer