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Biomarker-gesteuerte Therapie in der Primärprävention

Fachliche Zuordnung Kardiologie, Angiologie
Epidemiologie und Medizinische Biometrie/Statistik
Förderung Förderung von 2019 bis 2021
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 435281291
 
Herz-Kreislauf-Erkrankungen haben eine hohe Prävalenz und gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Bei Patienten mit bekannten kardiovaskulären Erkrankungen sind Präventionsstrategien, wie die Einnahme von Acetylsalicylsäure oder Statinen gut etabliert und haben die kardiovaskuläre Mortalität in den vergangenen Jahren maßgeblich verbessert. Darüber hinaus werden präventive Maßnahmen auch bei Hoch-Risiko-Personen ohne bereits bekannte kardiovaskuläre Erkrankungen empfohlen. Daher ist die Identifizierung dieser Hoch-Risiko-Personen von besonderer Bedeutung. Im klinischen Alltag stehen hierfür verschiedene Risiko-Modelle zur Verfügung, wobei die hieraus resultierenden therapeutischen Konsequenzen bisher kaum untersucht wurden.Die Behandlung mit Acetylsalicylsäure im Rahmen der Primärprävention wurde in den vergangenen Jahren intensiv diskutiert. Im Jahr 2018 wurde die große ASPREE-Studie vorgestellt und zeigte, dass die Behandlung mit Acetylsalicylsäure im Vergleich zu Placebo den primären Endpunkt bestehend aus Tod, Demenz oder anhaltender körperlicher Behinderung nicht verbesserte, jedoch zu einer höheren Rate von relevanten Blutungen führte. Es bleibt daher unklar, welche Personen tatsächlich von einer Therapie mit Acetylsalicylsäure profitieren.Herzspezifische Biomarker könnten möglicherweise als Marker für subklinische Herz-Kreislauf-Erkrankungen verwendet werden und daher Personen mit erhöhtem Risiko identifizieren. Biomarker sind im Blut messbare Botenstoffe, welche im klinischen Alltag bereits weit verbreitet sind. Mit neueren, hochempfindlichen Tests, können Biomarkerkonzentrationen nicht nur bei bereits erkrankten Patienten, sondern auch schon bei gesunden Personen aus der Allgemeinbevölkerung gemessen werden. Diese Verbesserung eröffnete die Möglichkeit, Biomarker für die Risikostratifizierung auch im Rahmen der Primärprävention einzusetzen.Das Ziel des vorliegenden Antrages ist die Entwicklung eines Biomarker-basierten Ansatzes für die Primärprävention. Das vorgeschlagene Projekt zielt darauf ab, kardiale Biomarker in der Primärprävention mit Acetylsalicylsäure zu untersuchen und diese Ergebnisse auf eine mögliche klinische Anwendung zu übertragen. Dies würde zu einer individualisierten Präventivmedizin beitragen, welche Risikopersonen frühzeitig identifizieren kann und somit inzidente Erkrankungen verhindern könnte. Hierfür ist eine Zusammenarbeit mit der ASPREE-Studiengruppe an der Monash University in Melbourne geplant, um 1) Herzbiomarker in der ASPREE-Studienpopulation zu analysieren und deren prädiktiven Wert für die Primärprävention zu bestimmen; 2) ein auf Biomarkern basierendes Vorhersagemodell entwickeln, um Patienten zu identifizieren, die von einer Behandlung mit Acetylsalicylsäure in ASPREE profitieren; 3) diese Ergebnisse dann in ein Studienprotokoll zur klinischen Anwendung zu übertragen, welches das Konzept eines Biomarker-basierten Ansatzes für die Primärprävention untersucht.
DFG-Verfahren Forschungsstipendien
Internationaler Bezug Australien
 
 

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