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Koordinationsfonds

Fachliche Zuordnung Humangenetik
Bioinformatik und Theoretische Biologie
Entwicklungsbiologie
Strukturbiologie
Förderung Förderung seit 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 400728090
 
Obwohl die Gesamtexom-Sequenzierung seltener genetischer Erkrankungen fast schon Routine ist, können nur maximal 50% Patienten molekular aufgeklärt werden. Theoretisch könnte die Gesamtgenom-Sequenzierung (WGS) diese Lücke schließen. Bei der Interpretation nicht-kodierenden Genomvarianten stehen Kliniker und Forscher jedoch vor zahlreichen Schwierigkeiten, da es keine allgemeingültigen Regeln zur Funktion des regulatorischen Genoms gibt. In einer Gruppe führender Spezialiste*innen und Forscher*innen aus den Bereichen Medizin, Neuropathologie, Bioinformatik, Einzelzell- und Organoid-Biologie konzentrieren wir uns auf ein zentrales Problem der modernen Humangenetik: Wie können Varianten, die strukturelle und regulatorische Regionen im nicht-codierenden Genom betreffen und für die es keine verallgemeinerbaren Regeln gibt als mögliche Ursache genetischer Erkrankungen sicher interpretiert werden? Unsere Hypothese ist, dass die Interpretation krankheitsverursachender nicht-kodierender Varianten möglich ist, wenn die wichtigsten genomischen Regionen, die an der Entwicklung und Aufrechterhaltung des kranken Gewebes beteiligt sind, bekannt sind. Wir sind uns bewusst, dass wir hierfür einen Atlas genomischer Regionen für jede einzelne Krankheitsgruppe benötigen. Daher konzentrieren wir uns auf drei beispielhafte Krankheitsgruppen: angeborene Myopathien und Hypothyreosen und auf somatische Mutationen als Folge akuter Nierenschädigungen. Wir verfolgen einen mehrgleisigen Ansatz: die Verbesserung der Verarbeitung und bioinformatischen Analyse von WGS-Rohdaten, die Verbesserung des Verständnisses der Auswirkungen der 3D-Genomstruktur auf die Genregulation, die Sammlung weit verstreuter Informationen zur Genregulation in einer zentralen Datenbank; und die Erforschung neuer genomischer Regulationsmechanismen. Die erhobenen epigenetischen Daten umfassen Histonmodifikationen, Chromatinzustände und -kontakte, hochauflösende Transkriptionsfaktor Bindungsstellen, regulatorische Netzwerke, und die Auswirkungen der Genomvarianten auf die Struktur und Funktion von Chromatinkontakten. Zur Modellierung der frühen menschlichen Entwicklung verwenden wir iPSC-abgeleitete 2D- und Organoid-Kulturen. Auf diese Weise können wir die Organentwicklung in Kultur modellieren die epigenetischen Modifikationen während der Organentwicklung auf Einzelzell-Ebene von Beginn an verfolgen. Unsere Bioinformatiker*innen verwenden die Ergebnisse der FOR zur Entwicklung von freier Software, die die Veränderungen im nicht-kodierenden Genom interpretieren wird. Wir möchten damit die WGS der klinischen Routine-Anwendung näherbringen. Beyond the Exome hat Zugriff auf gut charakterisierte Patienten(kohorten) mit Entwicklungsstörungen der Schilddrüse und des Muskels, bei denen trotz WES noch keine Diagnose gestellt werden konnte und in denen wir nun die Ursachen aufklären wollen.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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