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Orientalismus im kolonialen Australien, 1770-1901: Eine Transimperiale Perspektive

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Förderung Förderung seit 2018
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 322729370
 
Das Projekt untersucht Dynamiken von Ambiguität und Unterscheidung in Reiseberichten über Australien von der frühen Kolonialzeit bis in die nationale Ära. Orientalismus als ein ‚reisendes’ Konzept ist von zentraler Bedeutung, da es den konzeptionellen Rahmen für die Identifizierung und Kategorisierung von Menschen und Orten auf dem Kontinent lieferte, aber auch für die daraus entstehenden Dynamik, die eine (Dis)Ambiguierung von Identitäten ermöglicht oder verhindert. Es geht im Folgenden nicht um die Rekonstruktion eines Metanarrativs. Das Projekt nimmt drei distinkte Settings und drei Arten von Erzählungen in den Blick: (1) Ankunft und erster Kontakt, 1770-c1790: imperiale Reisen und britische Reiseberichte von Cook bis zur First Fleet; (2) Der Orient in Australien, c. 1860-1880: Reiseberichte von und über die ‚Afghan’ Cameleers, und andere ‚orientalisierte’ Gruppen, darunter chinesischen Migrant*innen und indigene Muslime; (3) Orientalismus und Moderne, c.1890-1901: die progressive Agenda und utopischen Visionen der Theosophischen Gesellschaft in Australien und konkurrierende Erzählungen von Inklusion und Exklusion zwischen Ost und West: theosophischer Orientalismus versus White Australia Policy. Der Fokus liegt auf den wechselnden Dynamiken und Interferenzen von Gender, Race and Religion von 1770 bis 1901, die aus einer transimperialen Perspektive untersucht werden. Das Teilprojekt umfasst das Postdoc-Projekt von Syed Kazmi, der die transimperiale Dimension der ‚Afghan’ Cameleers analysieren und ihre Geschichte(n) durch Interviews mit Nachfahren in Südaustralien und Pakistan rekonstruieren wird. Die Forschungsergebnisse werden in unterschiedlichen Formaten veröffentlicht. Während die PI einen Sammelband zum Thema Ambiguität und Gender mitherausgeben wird, wird der Postdoc-Mitarbeiter ein Sonderheft der Zeitschrift für Australienstudien herausgeben. Zusätzlich werden beide Forscher*innen in Ko-Autorschaft eine Monographie über Orientalismus in Australien und die (Dis)Ambiguierung von Identitäten in der Reiseliteratur verfassen sowie eine Reihe von Beiträgen in internationalen, peer-reviewed, open access Journals.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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