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Statuserhalt in der sozialen Mitte. Intergenerationale Stabilisierung in Berufsfeldern der Mittelschicht

Antragstellerinnen / Antragsteller Professorin Dr. Nicole Burzan; Professor Dr. Berthold Vogel
Fachliche Zuordnung Empirische Sozialforschung
Förderung Förderung von 2018 bis 2022
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 395699309
 
Das Projekt untersucht Strategien und Wirkungsweisen intergenerationaler Statusstabilität in ausgewählten Berufsfeldern der Mittelschicht. Vor dem Hintergrund zahlreicher Befunde der Ungleichheitsforschung, die die Mittelschicht von sozialer Unsicherheit und generell von krisenhaften Dynamiken bedroht sieht, fragt das Projekt erstens nach Bedingungen eines erfolgreichen Statuserhalts. Es ist zu analysieren, wodurch und wie es Familien gelingt, den sozialen Status über mehrere Generationen hinweg zu stabilisieren und somit die eigene gesellschaftliche Stellung sowie zugleich Strukturen sozialer Ungleichheit zu reproduzieren. Zweitens legen wir einen Schwerpunkt auf den intergenerationalen Zusammenhang: Welche Mentalitäten, Werte, Dispositionen und soziale Verortungen werden im Generationenverlauf unter welchen Bedingungen tradiert oder modifiziert, um den Statuserhalt zu gewährleisten? Es geht darum, die in der Familie wahrgenommenen Bedingungen und die (mehr oder weniger) reflektierten, konsensuellen oder konflikthaften Mechanismen herauszuarbeiten, die sich, über wichtige, gleichwohl bereichsspezifische Handlungsmuster wie z.B. Bildungsinvestitionen hinaus, im Drei-Generationen-Vergleich im Zeitverlauf wandeln oder fortsetzen. Drittens richtet das Forschungsvorhaben seine Aufmerksamkeit vergleichend auf drei typische, historisch hergeleitete Berufsfelder der Mittelschicht: auf Professionen in staatsnahen Sektoren, auf das mittelständische Handwerk und auf qualifizierte Angestellte im technischen Bereich. Damit werden sozialstrukturanalytische und arbeitssoziologische Perspektiven verknüpft sowie berufskulturelle Dispositionen als zentrale Faktoren der familialen Statuserhalt-Strategien untersucht. Dabei verfolgen wir auch eine gesellschaftstheoretische Fragestellung: Gibt es berufsfeldtypische Mechanismen des Statuserhalts, und welche Rolle spielen solche Berufsfelder für die interne (vertikale und horizontale) Differenzierung der Mittelschicht? Methodisch stehen Familieninterviews mit Angehörigen von jeweils drei Generationen im Mittelpunkt der Untersuchung. Damit kommt ein innovatives Instrument in der Ungleichheitsforschung zum Einsatz. Angehörige der mittleren Generation, die in einem der beschriebenen Berufsfelder verankert sind, bilden den Ausgangspunkt für die Rekrutierung der Familien. Dieser Zugang ermöglicht es, kollektive Inszenierungen und Kommunikationsweisen in Familien sowie die Perspektiven der Einzelnen im direkten Bezug zueinander analysierbar zu machen. Das Sampling und die Datenerhebung orientieren sich dabei an der Grounded Theory. Ziel der empirischen Analyse ist es, eine Typologie generationenübergreifender Strategien des Statuserhalts zu entwickeln. Über die aus dem Material entwickelten Vergleichsebenen hinaus werden dabei die Generations- und Berufszugehörigkeit als potentiell relevante Bedingungskonstellationen untersucht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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