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FOR 2698: Kognitive Theorie des Tourette Syndroms - ein neuer Ansatz
Fachliche Zuordnung
Medizin
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Sozial- und Verhaltenswissenschaften
Förderung
Förderung seit 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 360279285
Das Gilles de la Tourette Syndrom (GTS) ist eine häufige neuropsychiatrische Störung, die durch motorische und vokale Tics sowie Echo- und Koprophänomenen als wesentliche klinische Merkmale charakterisiert ist. Trotz einer Vielzahl neurowissenschaftlicher Studien bei Kindern und Erwachsenen mit GTS hat sich bisher kein allgemein akzeptiertes Konzept von Tics oder GTS herausgebildet. In der ersten Förderperiode untersuchten wir die Eignung einer kognitiven Theorie (d.h. der Theory of Event Coding) zur Konzeptualisierung von Tics und assoziierten Phänomene beim GTS . Wir konnten unsere Haupthypothese bestätigen, dass GTS durch eine übermäßig starke Kopplung von Wahrnehmungs- und Handlungsprozessen charakterisiert werden kann und dass Veränderungen in der Verarbeitung so genannter „event files“ zentral für das Verständnis von GTS sind. Aufbauend auf diesen Ergebnissen werden wir in der zweiten Förderperiode Fragen adressieren, die sich auf vier große Forschungsfelder beziehen und in komplementären Projekten untersucht werden: (i) Wir werden die Möglichkeit evaluieren, veränderte Wahrnehmungs-Handlungskopplung durch psychotherapeutische und neuromodulatrosche Behandlungsansätze zu verändern. (ii) Wir werden untersuchen, wie sich Wahrnehmungs-Handlungskopplung bei Patienten mit remittierendem vs. persistierendem GTS unterscheidet. (iii) Wir werden die Rolle von Kopplungs- mit der von Rekonfigurationsprozessen bei der Wahrnehmungs-Handlungs-Integration bei Patienten mit GTS vergleichen. (iv) Ebenso werden wir Mechanismen der Wahrnehmungs-Handlungskopplung vom kognitiven auf den sozio-affektiven Bereich übertragen. In allen Projekten untersuchen wir die zugrundeliegenden neurophysiologischen Prozesse. In der zweiten Förderperiode soll die Basis für einen Transfer einer kognitiv-theoretischen Konzeptualisierung des GTS in die klinische Anwendung geschaffen werden.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen
Projekte
- Darstellung des Event-File-Coding Models in der somatosensorisch-motorischen Modalität (Antragsteller Beste, Christian ; Bäumer, Tobias )
- Event-Bindung und koprolalische Tics (Antragsteller Münte, Thomas F. ; Roessner, Veit )
- Hyperbinding bei Patienten mit GTS - ein genauerer Blick (Antragsteller Beste, Christian ; Bäumer, Tobias ; Frings, Christian )
- Koordinationsfonds (Antragsteller Münchau, Alexander )
- Koordinationsfonds (Antragsteller Münchau, Alexander )
- Modulation der Kodierung von Ereignisdateien während der Reaktionsauswahl und -hemmung durch repetitive transkranielle Magnetstimulation bei Patienten mit GTS (Antragstellerinnen / Antragsteller Beste, Christian ; Weißbach, Anne )
- Modulation klinischer Phänomene und des Event File Codings durch repetitive transkranielle Magnetstimulation (Antragstellerinnen / Antragsteller Münchau, Alexander ; Park, Ph.D., So Young Q. )
- Neuromodulation von Event file Verarbeitung bei GTS Patienten mitteils transcutaner Vagusnervstimulation (tVNS) - ein nicht-invasiver Hirnstimlationsansatz (Antragsteller Beste, Christian ; Münchau, Alexander )
- Neurophysiologische Korrelate der Entwicklung von 'Event files' - ein Vergleich von Reifungs- und Tourette-assoziierten Mechanismen (Antragstellerinnen / Antragsteller Li, Ph.D., Shu-Chen ; Münchau, Alexander )
- Neuropsychopharmakologie von "Event coding" bei GTS - eine EEG beamforming Studie (Antragstellerinnen / Antragsteller Beste, Christian ; Bluschke, Annet )
- Projekt 2: Longitudinale Entwicklung der Wahrnehmungs-Handlungs-Kopplung beim GTS: auf der Suche nach Mechanismen, die Remissionen zugrunde liegen (Antragstellerinnen / Antragsteller Li, Ph.D., Shu-Chen ; Münchau, Alexander )
- Soziale Ereignisse - Ein "event-coding" Ansatz für Echophänomena bei GTS (Antragstellerinnen / Antragsteller Krach, Sören ; Krämer, Ulrike M. )
- Untersuchung der mechanistischen Prinzipien von Verhaltensinterventionen für GTS aus der Perspektive von TEC (Antragstellerinnen / Antragsteller Bluschke, Annet ; Münchau, Alexander ; Wolff, Nicole )
Sprecher
Professor Dr. Alexander Münchau