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Akteure und ihre Lebenswelten: Die Transformation der Stadt Tripoli (Libanon) während des "langen" 19. Jahrhunderts.
Antragstellerinnen / Antragsteller
Professorin Dr. Gudrun Krämer; Professor Dr. Stefan Leder; Professorin Dr.-Ing. Dorothée Sack; Professorin Dr.-Ing. Ulrike Wulf-Rheidt (†)
Fachliche Zuordnung
Islamwissenschaft, Arabistik, Semitistik
Förderung
Förderung von 2006 bis 2012
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 33115331
Ziel des beantragten interdisziplinären Projektes, das einen akteursbezogenen, mikrohistorischen Ansatz verfolgt, ist die Rekonstruktion und Analyse komplexer Transformationsprozesse der tripolitanischen Gesellschaft während des ¿langen¿ 19. Jahrhunderts. Diese Periode war eine Zeit des Umbruchs und der Neuordnung, die tief greifende Auswirkungen auf die urbanen Gesellschaften des Nahen Ostens hatte. Tripoli bietet eine dichte Quellenlage sowie eine ungewöhnlich intakte Altstadt mit zahlreichen historischen Wohn- und Handelsbauten. Auf dieser Grundlage werden die gesellschaftlichen Veränderungen und die damit einhergehenden Wandlungsprozesse der städtischen Struktur und Architektur rekonstruiert und analysiert. Dabei werden Fallbeispiele einzelner Akteure in ihren Lebenswelten (WOHNEN, ARBEITEN und ÖFFENTLICHE SPHÄRE) durch eine Zusammenführung sozial- und kulturhistorischer sowie bauforscherischer Methoden untersucht. Ein breites Spektrum von Akteuren als Trägern der Veränderungen ermöglicht repräsentative Aussagen zur gesellschaftlichen Transformation sowie der Konstituierung von Öffentlichkeit und Privatheit in einer islamisch geprägten Provinzstadt. Hierbei liegt dem Vorhaben die Arbeitshypothese zugrunde, dass die Umbrüche des 19. Jahrhunderts je nach Ort einen eigenen zeitlichen Rhythmus aufweisen und daher in der osmansichen Provinz nicht mit der herkömmlichen zentrumsbezogenen Periodisierung der Reformära (Tanzimat) kongruent sind. Die Erarbeitung einer angemessenen lokalen Periodisierung ist ein übergeordnetes Ziel des Projektes.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen