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Konzepte, Methodologie und empirische Instrumente der Diskursforschung in der Humangeographie
Antragsteller
Professor Dr. Georg Glasze
Fachliche Zuordnung
Humangeographie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 30635434
Große Teilbereiche der Humangeographie haben in den letzten Jahren eine „Wende" hin zu konstruktivistischen Ontologien vollzogen. In diesem Zusammenhang werden neue Konzepte diskutiert, um die soziale Konstruktion von „Wirklichkeit" theoretisch zu fassen und für empirische Arbeiten methodisch umzusetzen. Ein vieldiskutierter Ansatz ist dabei die Diskursanalyse. Diskurs analytische Zugänge bieten der Humangeographie enormes heuristisches Potenzial: Verortungen, Grenzziehungen und Regionalisierungen können als kontingent hinterfragt und hinsichtlich ihrer Konstitution analysiert werden. Allerdings bleiben humangeographische Arbeiten, die sich auf die Diskursanalyse beziehen, bislang häufig bei essayartigen Darstellungen stehen. Zudem ist vielfach die gesellschaftstheoretische Positionierung unklar. Hier setzt das beantragte Netzwerk an. Die Kooperation zwischen Humangeographinnen, die diskursanalytisch arbeiten, soll vertieft und gleichzeitig der Austausch mit Diskursforschern in Sozial- und Sprachwissenschaften intensiviert werden. Ziel ist, die Diskurs forschling in der Humangeographie gesellschaftstheoretisch zu fundieren und ein Set von empirischen Verfahren zu entwickeln und anzuwenden, das sich angemessen in die theoretischen Annahmen einordnet. Damit sollen Potenziale und Grenzen der Diskursforschung in Kernbereichen der Humangeographie herausgearbeitet werden. Wenn man davon ausgeht, dass Verortungen, Grenzziehungen und Regionalisierungen Grundbedingungen alles Sozialen sind, dann leistet das Netzwerk zudem einen Beitrag zur interdisziplinären Diskursforschung.
DFG-Verfahren
Wissenschaftliche Netzwerke