Die merowingischen Monetarmünzen als interdisziplinär-mediävistische Herausforderung
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Als Ergebnis des numismatischen Teils des Verbundprojekts: Die merowingischen Monetarmünzen als interdisziplinär-mediävistische Herausforderung ist der kritische Bestandskatalog von 478 merowingerzeitlichen Münzen im Münzkabinett der Staatlichen Museen zu Berlin erarbeitet worden. Er enthält: 85 pseudoimperiale und königliche Münzen der Zeit von ca. 500-585, 267 ,Nationale' Prägungen' der klassischen Zeit der Monetäre von ca. 585-675, 126 Münzen aus der Periode des Silbergeldes von ca. 675-750. Alle Münzen sind digital fotografiert worden und bereits jetzt mit Fotos, Beschreibung, Literaturzitaten und numismatischen Kommentaren im Intemet zugänglich (www.smb.museum/ikmk). Eine Veröffentlichung mit detaillierteren Einzelkommentaren und historisch-numismatischer Analyse ist im Printmedium vorgesehen. Die Zahl absoluter Novitäten, d. h. bisher unbekannter Münzorte und Monetäre, ist nur gering. Eine neue Sicht auf das merowingische Münzwesen erbringt der Berliner Bestand nicht, auch keine grundsätzlichen neuen Aspekte zur Monetarforschung. Beides wäre nur in interdisziplinärer Zusammenarbeit von Numismatik, Mediaevistik und Onomastik zu erreichen, wobei die Numismatik mit dem Berliner Bestandskatalog die Basis zu legen hatte, auf der Mediaevistik und Onomastik aufbauen sollten. Das „Rätsel" der Monetarmünzen konnte zwar nicht gelöst werden, in der interdisziplinären Zusammenarbeit sind aber Ansätze zur Lösung entwickelt worden, die hoffentlich von der Forschung aufgenommen und weiterverfolgt werden. Mit der zum Abschluss des Projekts veranstalteten Tagung: Merowingische Monetarmünzen und der Beginn des Mittelalters, Paderborn, 19.-22.10.2009, hat der Diskurs hierzu begonnen.