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Ökonomische Analyse Grüner Städte

Fachliche Zuordnung Wirtschaftspolitik, Angewandte Volkswirtschaftslehre
Wirtschaftstheorie
Förderung Förderung von 2015 bis 2019
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 277477035
 
Die Urbanisierung schreitet unaufhaltsam voran. Städte gelten als Keimzellen wirtschaftlicher Entwicklung und als Brutstätten des Strukturwandels. Was bedeutet der "Triumph der Stadt" aber für unsere Umwelt? Die Analyse der Auswirkungen der Urbanisierung auf die Umwelt ist - vor dem Hintergrund der globalen Erwärmung - von größter gesellschaftlicher Relevanz und eine herausragende Forschungsfrage für die Stadtökonomik. Zentrale Fragen lauten: Von welchen Faktoren hängt es ab, ob sich Ressourcenverbrauch und Verschmutzung vom Wachstum des Pro-Kopf-Verbrauchs abkoppeln lassen? Welche Rolle spielen Märkte und Knappheitspreise? Sind Abkoppelungsprozesse ohne wirtschaftspolitische Intervention überhaupt denkbar? Wie sollten wirtschaftspolitische Eingriffe ausgestaltet sein? Wie sehen nachhaltige, grüne Städte und Stadtsysteme aus? Sollten wir unsere Städte weiter verdichten und mehr Wolkenkratzer bauen? Werden sich manche Städte das Antlitz "grüner" Dienstleistungsstädte geben können, andere hingegen zu industrielastigen "Verschmutzungshäfen"? Bislang gibt es zu diesen Fragen große Forschungslücken. Das Projekt soll substantielle Beiträge zum Verständnis der Faktoren und Prozesse liefern, die zur Entwicklung nachhaltiger, grüner Städte und Stadtsysteme führen. Es soll ein theoretischer Modellrahmen entwickelt werden, welcher die in der Diskussion stehenden Marktkräfte abbildet und geeignet ist, umweltpolitische Eingriffe sowie die Interaktion von Umwelt-, Stadt- und Regionalpolitiken - auch im Hinblick auf die Möglichkeit einer urbanen Umwelt-Kuznets-Kurve - zu untersuchen: Erstens, die Theorie soll die Entwicklung von Stadtsystemen - die Herausbildung von Städten unterschiedlicher Größe, die Interaktion der Städte, sowie zentrale innerstädtische Entwicklungen - abbilden und die relevanten Verschmutzungsquellen innerhalb von Städten und zwischen Städten erfassen. Mit der Theorie sollen Möglichkeiten und Grenzen von Marktprozessen hinsichtlich der Vermeidung von Umweltschäden geklärt werden. Zweitens soll die Theorie zur Analyse von (optimalen) Umweltpolitiken für Stadtsysteme und zur Klärung möglicher Zielkonflikte zwischen diesen Politiken und stadt- und regionalpolitischen Maßnahmen herangezogen werden. Drittens, der Rolle des Bevölkerungsdrucks soll gesonderte Aufmerksamkeit geschenkt werden. Viertens, der zunächst statische Modellrahmen soll in einen dynamischen intertemporalen Kontext überführt werden, um die Auswirkungen von Investitions- und Innovationsprozessen, die auch wirtschaftspolitisch angestoßen werden können ("directed technical change"), sowie die Analyse dynamischer (stock-pollution) Umweltprobleme (insb. Klimawandel) zu untersuchen. Die Erkenntnisse sollen nicht nur in hochkarätigen internationalen (Top General und Top Field) Journalen publiziert werden, sondern auch für die Öffentlichkeit und politiknahe Foren aufgearbeitet werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Internationaler Bezug Belgien, Kanada, USA
 
 

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