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Eine Welt/One World: Arno Peters, R. Buckminster Fuller und die Mediengeschichte des Globalismus, 1940er bis 1990er Jahre

Antragsteller Dr. David Kuchenbuch
Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2015 bis 2020
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 267865025
 
Erstellungsjahr 2019

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Das geförderte Projekt beleuchtet anhand zweier biografischer Fallstudien die Geschichte des Globalismus nach 1945. Arno Peters und Richard Buckminster Fuller machten sich in der Bundesrepublik respektive den USA einen Namen mit Versuchen, ihre Zeitgenossen vor allem mithilfe visueller Medien auf das Faktum globaler Vernetzungen, auf internationale Interdependenzen, planetarische Ressourcengrenzen, aber auch menschheitsgeschichtliche Prozesse aufmerksam zu machen und davon ausgehend zu globalistischen Denk- und Verhaltensweisen anzuregen. Eine intensive archivalische Auseinandersetzung mit der Wissens-, aber auch der Rezeptionsgeschichte dieser Versuche hat gezeigt, welchen Ideen und sozialen Prägungen sich ihr globalistisches Engagement jeweils verdankte, und welche soziopolitischen Gruppierungen in den Medienerzeugnissen der beiden „Welt-Bildner“ Möglichkeiten erkannten, ihren Zeitgenossen eine globale Sicht nahezulegen. So wurde Fuller zum Ideengeber einer von futurologischen Konzepten ebenso wie von neuen Möglichkeiten der Informationsdistribution begeisterten US-Gegenkultur der späten 1960er Jahre. Peters wiederum traf einen Nerv bei den zivilgesellschaftlichen Exponenten einer moralisierenden, auch ökologisch überformten Kritik am Fortschritt „westlichen“ Typs und der von ihm perpetuierten globalen Ungleichheiten, die ab Mitte der 1970er Jahre an Breitenwirkung gewann. In beiden Fällen lassen sich jedoch ähnliche Medienwirkungserwartungen identifizieren, die sich vor allem auf die zugleich ermächtigende, aktivierende und responsibilisierende individuelle Arbeit mit Karten, Tabellen, Diagrammen, aber auch Computerprogrammen richteten, die den Geist für globale Lagen und Prozesse zu öffnen schienen. Diese Erwartungen wiederum lassen sich in den breiteren Zusammenhang der Veränderung politischer Praxen und ihrer geo-sozialen Bezugsräume in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts stellten, die auch eine Vorgeschichte gegenwärtiger Auseinandersetzungen um die Globalisierung bilden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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