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Digitale Serialität: Serielle Ästhetik und Praxis des digitalen Spiels

Fachliche Zuordnung Europäische und Amerikanische Literatur- und Kulturwissenschaften
Theater- und Medienwissenschaften
Förderung Förderung in 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 68338857
 
Das TP untersucht die Serialität digitaler Spiele und Spielkulturen – ihre ästhetischen Formen und kulturellen Praktiken – vor dem Hintergrund allgemeiner medialer und soziokultureller Transformationen im Zuge der Digitalisierung der populären Medienkultur. Serialität ist eine zentrale und vielschichtige, in der bisherigen Forschung jedoch weitgehend unterbelichtete Dimension populärer Computer- und Videospiele. Sie kommt nicht nur in explizit seriell markierten Spielen (etwa: Sequels, Prequels, Remakes und anderen Fortsetzungen) zum Ausdruck, sondern manifestiert sich auch innerhalb von Spielen (etwa in Gestalt von "Levels" oder "Welten") sowie auf der Ebene transmedialer Beziehungen zwischen Spielen und anderen Medien (z.B. Comic, Film oder Fernsehen). Gerade mit Blick auf Prozesse der Vergleichzeitigung, die im Zeitalter der Digitalisierung und der aktuellen Medienkonvergenz die zeitlichen Dimensionen und Entwicklungslogiken der vordigitalen Serialität herausfordern (z.B. weil ehemals sukzessiv erscheinende Serienteile nun zum sofortigen, wiederholten und nicht-linearen Konsum bereit stehen), bieten sich Computerspiele für die beispielhafte Analyse einer spezifisch digitalen Art von Serialität an. Das TP befasst sich mit Serialisierungsprozessen in Spielen und Spielserien und fragt danach, wie diese Prozesse mit den digitalitätsbedingten Umgestaltungen zeitlich-seriell strukturierter Erfahrungen und Selbstbeschreibungen historisch situierter Akteure zusammenhängen. Diese Umgestaltungen reichen von den mikrotemporalen Begegnungen individueller Spieler mit der (nur noch technisch messbaren) Geschwindigkeit algorithmischer Berechnungsverfahren bis hin zu der kollektiven Verhandlung politischer, kultureller und sozialer Identitäten. Um dieser Vielschichtigkeit gerecht zu werden, verfolgt das TP einen dezidiert fächerübergreifenden Ansatz, der medienästhetisch-medienphilosophische mit kulturhistorisch-amerikanistischen Perspektiven kombiniert. Die Serialität digitaler Spiele wird von den beiden Antragstellern einerseits textnah und ästhetischformal, andererseits im erweiterten Kontext ihrer Einbindung in die Spiel- und Populärkultur untersucht. Im Gesamt der FOR erweitert das TP mit der Analyse eines bisher unberücksichtigten Mediums die Perspektivierung aktueller Entwicklungen des Feldes. Die Untersuchung digitaler serieller Formen soll den Blick auf eine Umbruchphase in der Erfahrung und Gestaltung des Seriellen eröffnen, welche die Populärkultur der Gegenwart aufgrund von Verschiebungen in der globalen Medienlandschaft weit über die unmittelbar von der Digitalisierung geprägten Bereiche hinaus bestimmt. Bei der Erfassung der Spezifik digitaler im Unterschied zu nicht-digitalen Formen der Serialität profitiert das Vorhaben von den grundlegenden Arbeiten der FOR in der ersten Förderphase. Insbesondere schließt es eng an die Überlegungen von TP3 (zum Zusammenhang von Serialität und Medialität) an und baut direkt auf den Arbeiten von TP5 (zur Dynamik serieller Überbietung in neueren Fernsehserien) und TP4 (zu "wuchernden" oder "konnexionistischen" Serialitätsformen in der amerikanischen Comic-Kultur) auf.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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