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Der Markt für Pflegedienstleistungen: Eine empirische Analyse

Fachliche Zuordnung Statistik und Ökonometrie
Empirische Sozialforschung
Public Health, Gesundheitsbezogene Versorgungsforschung, Sozial- und Arbeitsmedizin
Förderung Förderung von 2013 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 232353398
 
Der Markt für Pflegedienstleistungen ist einer der am stärksten wachsenden Märkte in Deutschland. Von 1999 bis 2009 ist die Zahl der Pflegebedürftigen um 16% und die Anzahl der stationären Pflegeeinrichtungen um 31% gestiegen. Im Jahr 2009 betrug der Anteil der Pflege 11% des gesamten Gesundheitsmarktes. Trotz dieser zunehmenden Bedeutung der Pflege, liegen bisher nur wenige wissenschaftliche Erkenntnisse zur Funktionsweise des Pflegemarktes vor. Das beantragte Forschungsprojekt hat daher zum Ziel, den wissenschaftlichen Erkenntnisstand zum Markt für Pflegedienstleistungen zu erweitern. Die gewonnenen Erkenntnisse sollen dazu dienen, die Versorgung Pflegebedürftiger zu verbessern sowie eventuelle Ineffizienzen und Qualitätsdefizite im Pflegebereich und deren Ursachen aufzudecken. Damit hat das beantragte Forschungsprojekt eine hohe gesundheits- und gesellschaftspolitische Relevanz.Die wissenschaftliche Analyse erfolgt im Rahmen von drei Arbeitspaketen. In einem ersten Arbeitspaket soll die Nachfrage nach Pflegedienstleistungen untersucht werden. Folgende Fragen stehen hierbei im Zentrum des Interesses: Welche Faktoren führen zur Inanspruchnahme bestimmter Pflegeleistungen? Inwieweit beeinflussen der Preis, die zur Verfügung stehenden Informationen zur Qualität der erbrachten Leistungen sowie die Distanz zum bisherigen Wohnsitz die Nachfrage nach einer bestimmten stationären Pflegeeinrichtung? Die Ergebnisse dieses Arbeitspakets erlauben eine Abschätzung der zukünftigen Inanspruchnahme ambulanter und stationärer Pflege sowie des Bedarfs an stationären Pflegeeinrichtungen. Das zweite Arbeitspaket fokussiert sich auf die Angebotsseite des Pflegemarktes, insbesondere auf die Analyse potenzieller Unterschiede in der Qualität der Leistungserbringung zwischen dem ambulanten und stationären Pflegebereich. Dieses Arbeitspakets liefert quantitative Erkenntnisse, ob im Pflegebereich Qualitätsdefizite aufgrund bspw. unangemessener Medikation feststellbar sind. Im dritten Arbeitspaket erfolgt eine Untersuchung des Wettbewerbs auf dem Markt für stationäre Pflege. Dabei steht insbesondere die Frage im Vordergrund, ob und in welchem Ausmaß sich der Wettbewerb auf dem Pflegemarkt in der Qualität der erbrachten Leistungen manifestiert. Darüber hinaus sollen Erkenntnisse darüber gewonnen werden, inwiefern ein Zusammenhang zwischen dem Preis und der Qualität von Pflegeleistungen besteht. Grundlage der empirischen Analyse ist ein Paneldatensatz von Pflegebedürftigen, bei dem Informationen aus Routinedaten der Techniker Krankenkasse von mehr als 7,2 Millionen Personen genutzt werden. Neben diesem Individualdatensatz wird die Pflegestatistik der Statistischen Ämter sowie Informationen des Medizinischen Dienstes der Krankenversicherung (MDK) zur Qualität der Pflegeleistungen verwendet. Methodisch konzentriert sich das Projekt auf modernste statistische Methoden zur Identifikation kausaler Zusammenhänge.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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