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Risikofaktoren für angeborene Fehlbildungen des Enddarms (Anorektale Fehlbildungen)
Antragsteller
Professor Dr. Ekkehart Jenetzky
Fachliche Zuordnung
Kinder- und Jugendmedizin
Förderung
Förderung von 2012 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 231696023
Kongenitale Anorektale Fehlbildungen stellen eine enorme Herausforderung in der medi-zinischen Versorgung der Betroffenen und ihrer Familien dar, da sie häufig ein Leben lang mit körperlichen sowie sekundär psychosozialen Folgen einhergehen. Obwohl eine operative Korrektur bereits in den ersten Lebenstagen beginnt, gehen diese seltenen Fehlbil-dungen zumeist ein Leben lang mit schwerwiegenden funktionellen Beeinträchtigungen wie einer Stuhlinkontinenz und/oder kosmetischen Beeinträchtigungen im Bereich der äu-ßeren Genitale und des Anorektums einher, was die Lebensqualität der ganzen Familie erheblich beeinträchtigt.Schätzungen zufolge leben in Deutschland ca. 25 000 Menschen mit einer angeborenen Anorektalen Fehlbildung. Ungeachtet der in der medizinischen Fachliteratur beschriebe-nen Geburtenprävalenz ist die Prävalenz unter Neugeborenen in Deutschland in den letz-ten Jahren deutlich angestiegen. Über die Risikofaktoren ist sehr wenig bekannt. In einer multizentrischen Fall-Kontroll-Studie soll die Bedeutung möglicher Risikofaktoren quantita-tiv abgeschätzt werden. Im Vordergrund stehen dabei folgende potenzielle Risikofaktoren: mütterlicher Adipositas, mütterlicher Diabetes mellitus, Formen der künstlichen Befruch-tung und die damit in Zusammenhang stehenden Ursachen der Subfertilität.Insgesamt 540 Fälle sollen im Rahmen eines vom Antragsteller aufgebauten bundeswei-ten Registers rekrutiert werden. Die Rekrutierung von 1620 gesunden Kontrollen soll über ein bundesweites Netzwerk kooperierender Geburtskliniken erfolgen. Mögliche Risikofak-toren und Störgrößen werden mittels standardisierter Fragebögen sowie medizinischer Unterlagen erhoben bzw. validiert. Der von Störgrößen unabhängige Einfluss potenzieller Risikofaktoren wird mittels multivariabler logistischer Regression geschätzt.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen