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Modifikation der Interaktion zwischen Gliomen und Mikroglia durch Alteration der MIF-Signaltransduktion zur Hemmung der Progression maligener Gliome

Fachliche Zuordnung Molekulare und zelluläre Neurologie und Neuropathologie
Klinische Neurologie; Neurochirurgie und Neuroradiologie
Förderung Förderung von 2012 bis 2016
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 215934146
 
Erstellungsjahr 2017

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Mikrogliazellen im Tumormikromilieu sind mit einer erhöhten Gliommalignität assoziiert. Sie verbeiben in einem immunsuppressiven M2-Zustand in der peritumoralen Zone und fördern das Wachstum von Gliomen. Unsere Arbeitsgruppe hat hierbei die zugrunde liegenden Faktoren im Detail untersucht, welche dazu beitragen, dass eben eine Immunantwort ausbleibt. Maligne Gliome entkommen der pro-inflammatorischen M1-Umwandlung der Mikroglia über eine Aktivierung des mikroglialen CD74-Rezeptors durch Ausschüttung des Zytokins macrophage migration inhibitory factor (MIF). Dadurch werden die Mikrogliazellen im M2-Zustand eingefroren und sind nicht in der Lage, eine Immunantwort herbeizuführen. Eine Unterbrechung dieser Gliom- Mikroglia-Interaktion durch einen Antikörper-neutralisierenden Ansatz oder durch siRNA-vermittelte Hemmung verlängert die Überlebenszeit bei Gliom-implantierten Mäusen signifikant. Dies wird primär dadurch erreicht, indem die Mikroglia-Zellen in den pro-inflammatorischen M1-Zustand versetzt werden. Darüber hinaus können wir zeigen, dass dieser MIF-CD74 Signalweg lediglich einen weiteren Signalweg unterdrückt: Durch die Aktivierung des CD74-Rezeptors auf den Mikroglia wird vermehrt ERK1/2 phosphoryliert. Dadurch wird eine Ausschüttung von mikroglialem Interferon-γ unterdrückt. Die Hemmung der MIF-CD74-Signalkaskade aktiviert die Interferon-γ Ausschüttung aus den Mikroglia-Zellen und reduziert dadurch signifikant das Tumorwachstum. Die wiederhergestellte Interferon-γ Ausschüttung führt sowohl zur direkten Hemmung des Gliomwachstums als auch zur Induktion einer M2 zu M1 Verschiebung bei den Gliom-assoziierten Mikroglia.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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