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Untersuchungen zur Pathogenese granulomatöser Erkrankungen am Beispiel der chronischen Berylliose
Antragsteller
Professor Dr. Joachim Müller-Quernheim
Fachliche Zuordnung
Pneumologie,Thoraxchirurgie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 21520499
Die chronische Berylliose (chronic beryllium disease; CBD) ist eine Berufserkrankung, die klinisch und morphologisch nicht von der Sarkoidose zu unterscheiden ist. Beide sind durch nicht-verkäsende Granulome vorwiegend in der Lunge und der Haut charakterisiert. Im Gegensatz zur Sarkoidose ist aber der Auslöser bei der CBD bekannt. Voraussetzung für die Entwicklung einer CBD ist eine Exposition gegenüber Berylluim (Be), i. d. R. am Arbeitsplatz zu finden. Infolge kommt es bei offensichtlich prädisponierten exponierten Personen zu einer Be-Sensibilisierung, die durch einen spezifischen Lymphozytenproliferationstests nachgewiesen werden kann. Vermutlich bestimmen in der Subgruppe sensibilisierter Personen mehrere genetische Faktoren einerseits die Konversion zur CBD und andererseits den Krankheitsverlauf. Durch den identischen Phänotyp zur Sarkoidose und den bekannten Auslöser dient die CBD als hervorragendes Modell für Untersuchungen zur Pathogenese der Granulomentstehung auf der Ebene der Genexpression und der genetischen Empfänglichkeit. Weiterhin interessiert der Einfluss genetischer Faktoren auf den Krankheitsverlauf, also ihre Rolle als ¿genetic disease modifier¿. Teil A des Projektes beschäftigt sich mit bekannten Faktoren und ihrem Einfluss auf die Genexpression sowie deren Produkten auf die CBD. Teil B beschäftigt sich mit der Be-induzierten differentiellen Genexpression zur Identifizierung bisher unbekannter prognostischer Marker. Teil C untersucht den Einfluss funktioneller Genpolymorphismen auf die genetische Empfänglichkeit der Be-Sensibilisierung sowie der CBD mit dem Fernziel der Erstellung individueller Risikoprofile. Durch das vergleichende Konzept sind auch allgemeine Erkenntnisse zur Granulomentstehung zu erwarten. Diesem Projekt steht die derzeit weltweit größte Patientenkohorte mit CBD zur Verfügung.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
USA
Beteiligte Personen
Professor Dr. Michael G. Rossmann; Professor Dr. Stefan Schreiber; Dr. Ainsley Weston