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Struktur, Funktion und Evolution von Typ II Restriktionsenzymen
Antragsteller
Professor Dr. Alfred Pingoud, seit 10/2009 (†)
Fachliche Zuordnung
Biochemie
Förderung
Förderung von 2006 bis 2010
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 19842125
Typ II Restriktionsenzyme sind ubiquitär in Prokarya und Archaea zu finden, wo sie Teil eines Restriktions-Modifikationssystems sind, dessen Aufgabe es ist, die Zelle gegen Fremd-DNA zu verteidigen. Mehr als 3600 verschiedene Typ II Restriktionsenzyme wurden bisher beschrieben. Damit stellt diese Gruppe von Enzymen eine der größten Enzymfamilien mit der gleichen Aktivität dar. Es ist bemerkenswert, dass diese Enzyme - von wenigen Ausnahmen abgesehen - untereinander kaum Sequenzähnlichkeit aufweisen. Deswegen sind diese Enzyme ideale Objekte, um Struktur-Funktionsbeziehungen zu untersuchen und etwas über molekulare Evolution zu lernen. Im Laufe der letzten 25 Jahre ist sehr viel an Information über diese Enzyme zusammengetragen worden. Dennoch sind wichtige Fragen unbeantwortet geblieben. Die wichtigsten betreffen: 1. den Mechanismus, mit dem diese Enzyme ihre Erkennungssequenz im großen Überschuss unspezifischer Sequenzen finden; 2. den Mechanismus der Hydrolyse der Phosphodiesterbindung; 3. die evolutionäre Verwandtschaft unter Typ II Restriktionsenzymen. Wir beabsichtigen, diese Fragen an verschiedenen, zum Teil bereits gut untersuchten Enzymen (BamHI, Bglll, BsoBI, EcoRl, EcoRII, EcoRV, Mspl, NgoMIV and Pvull, deren Kristallstruktur bekannt ist, aber auch Ssoll, PspGI, Mbol and HgiCI, für die diese Information noch fehlt) mit Hilfe biochemischer, biophysikalischer und bioinformatorischer Techniken zu bearbeiten. Restriktionsenzyme sind essentielle Werkzeuge in der Gentechnologie. Sie dafür zu optimieren, z.B. sie ¿schaltbar zu machen (¿caged enzymes), wird ein angewandter Aspekt unseres Projektes sein.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Ehemalige Antragstellerin
Dr. Vera Pingoud, von 12/2005 bis 10/2009 (†)