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Koordinationsprojekt
Antragsteller
Professor Dr. Onur Güntürkün
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2011 bis 2017
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 179167628
Wir sind in der Lage, neue Information zu erlernen und uns anschließend an sie zu erinnern. Wir können aber auch lernen, dass früher gelerntes Wissen nicht mehr zutrifft, sodass wir aufhören, entsprechend zu reagieren. Während der Lernprozess des Ersterwerbs sehr gut untersucht ist, sind die Mechanismen des Extinktionslernens bei weitem noch nicht verstanden. Extinktion ist ein neuer Lernprozess, der verschieden und komplexer ist als der Erstwerwerb der CS-USAssoziation. Das Wissen aus dem initialen Lernprozess verschwindet durch das Extinktionslernen nicht. Es ist erneut aktivierbar, wenn, wie z. B. in Renewal- Experimenten, der Kontext verändert wird, in dem Versuche stattfinden. Im Rahmen der Forschergruppe wollen wir die neuralen, behavioralen und klinischen Mechanismen des Extinktionslernens bei verschiedenen Spezies, incl. Menschen untersuchen. Wir planen einen Forschungsansatz, in dem die experimentellen Ansätze auf der Ebene der Systeme sehr divers sind, während eine große Einheitlichkeit auf der konzeptuellen, der experimentellen, der strukturellen und der technischen Ebene sicher gestellt wird. Experimentell werden alle Teilprojekte das Renewal-Paradigma verwenden, um die Rolle des Kontexts und die gemeinsamen Signaturen des Extinktionslernens von Nager bis Mensch mit einem einheitlichen Vorgehen zu untersuchen. Auf der strukturellen Seite werden alle neurobiologischen und die meisten klinischen Projekte zumindest in einem Teil ihrer Studien den Präfrontalcortex, den Hippocampus und die Amygdala untersuchen, da sich diese Regionen als relevant für das Extinktionslernen herausgestellt haben. Alle Humanstudien werden das Paradigma des Kausallernens in zumindest einem Teil ihrer Experimente einsetzen. Auf der neurochemischen Seite werden überlappende Transmitter- und Rezeptorsysteme untersucht. Mit dieser Strategie wollen wir tiefe Einsichten in die gemeinsamen und in die distinkten Mechanismen des Extinktionsler-nens bei unterschiedlichen Systemen und Organismen gewinnen. Wir sind davon überzeugt, dass dies den lohnendsten Ansatz darstellt, um translationale Erkenntnisse zwischen Grundlagenforschung und Klinischen Wissenschaften herzustellen.
DFG-Verfahren
Forschungsgruppen