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Neurale Mechanismen von Lernen und Extinktion bei viszeralen Schmerzen

Fachliche Zuordnung Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung Förderung von 2011 bis 2017
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 179167628
 
Die Fähigkeit zur Assoziation aversiver viszeraler Signale mit spezifischen Umweltsituationen und/oder Kontexten hat aus evolutionsbiologischer Sicht einen hohen adaptiven Wert. Dennoch ist die potentielle klinische Relevanz assoziativer Lern- und Extinktionsprozesse für die Pathophysiologie chronischer abdomineller Schmerzsyndrome bislang nur unzureichend bekannt. Deshalb soll in dem geplanten Forschungsvorhaben in einem ersten Schritt ein Konditionierungsparadigma mit aversiven viszeralen (rektalen) Stimuli bei gesunden Probanden implementiert werden, um mittels funktioneller Magnetresonanztomographie (fMRT) die neuronalen Mechanismen der viszeralen aversiven Konditionierung bei Lern- Extinktions-,Renewal- und Rekonsolidierungsprozessen zu analysieren. Parallel zu den Aktivierungsprozessen im Gehirn werden die Effekte der Konditionierung und des Extinktionslernens auf peripher-physiologische (Hautleitfähigkeit Cortisol, Alpha-Amylase) sowie behaviorale Parameter analysiert. In einem zweiten Schritt werden anschließend Patienten mit chronischen abdominellen Beschwerden (Reizdarmsyndrom) mit dem identichen Paradima untersucht, um Lern- und Extinktionsprozesse aversiver viszeraler Stimuli im klinischen Kontext zu testen. Schließlich soll im Rahmen einer Pilot-Studie geprüft werden, ob in diesem Paradigma durch Implementierung eines Erinnerungsstimulus („reminder cue“) zur Aktivierung der Rekonsolidierung die Spontanerholung nach der Extinktion verhindert werden kann. Die geplanten Untersuchungen werden einen signifikanten Beitrag zum besseren Verständnis der Beteiligung von Lern- und Extinktionsprozessen an der Pathophysiologie funktioneller abdomineller Schmerzen liefern, die breitere Implikationen für andere funktionelle Schmerzsyndrome und Somatisierungsstörungen haben, welche mit Angst und chronischem Stress assoziiert sind.
DFG-Verfahren Forschungsgruppen
 
 

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