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Bürgerliche Privatgärten in deutschen Landen um 1800 - Gestalt, Funktion und Bedeutung im Kontext des gesellschaftlichen Umbruchs

Fachliche Zuordnung Städtebau/Stadtentwicklung, Raumplanung, Verkehrs- und Infrastrukturplanung, Landschaftsplanung
Förderung Förderung von 2006 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 18283805
 
Nach dem Siebenjährigen Krieg (1756-63) verbreitete sich in der Gartenkultur des Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation eine Gestaltungsrichtung, die hier als Landschaftsgarten bezeichnet werden soll. Sie entwickelte sich im England des frühen 18. Jahrhunderts im Verlauf weniger Jahrzehnte als Gegenpol zum barocken Garten des absolutistischen Frankreich. In deutschen Landen entstanden vergleichbare Anlagen zuerst in der Umgebung fürstlicher Residenzen. Wenig später zeigten auch bürgerliche Kreise großes Interesse an der Anlage solcher Freiräume. Intellektuelle, Kaufleute und Beamte zählen dadurch zu den in Wissenschaft und Kunst vielfach vertretenen und anerkannten Dilettanten. Während zu großen Anlagen adeliger Bauherren Untersuchungen vorliegen, blieb die dilettantische gartenkulturelle Beschäftigung des Bürgertums im späten 18. und frühen 19. Jahrhundert bislang weitgehend außer Acht. Das hier beantragte Forschungsprojekt zu bürgerlichen Gärten um 1800 will das diesbezüglich vorhandene Defizit verringern. Anhand von Plänen und Abbildungen sowie schriftlichen Quellen, wie Tagebüchern, Briefen und Lebensbeschreibungen sollen die Interessen und Motive sowie Mittel der bürgerlichen Gartendilettanten und der Entstehungsprozess, die Gestalt und Funktion von deren Gärten untersucht werden. Dabei soll die soziale Stellung des Bürgertums und die gesellschaftspolitische Umbruchsituation um 1800 einerseits sowie die kulturelle Bedeutung des Gartenschaffens für das bürgerliche Selbstverständnis andererseits kontextualisiert werden.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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