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Die syrische Vita Barsauma: Edition, Übersetzung und Analyse
Antragsteller
Professor Dr. Johannes Hahn
Fachliche Zuordnung
Ägyptische und Vorderasiatische Altertumswissenschaften
Förderung
Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 169107684
Gegenstand des Forschungsprojekts ist die editio princeps und Übersetzung der in Syrisch erhaltenen Vita Barsauma aus den überlieferten Handschriften sowie eine eigenständige eingehende Untersuchung dieses wichtigen hagiographischen Werkes aus der Spätantike. Während Barsauma in der Kirchengeschichte als bedeutender Mönchsführer und Unruhestifter auf dem Konzil von Chalkedon 451 bezeugt ist, erzählt seine Vita vor allem Episoden aus seinem Leben und Wunder, die Gott durch ihn bewirkte. In ungewöhnlicher Dichte schildert der Text ein Klima religiöser Konfrontation zwischen den verschiedenen Religionsgruppen in Palästina, insbesondere auch gewaltsame Aktionen Barsaumas sowohl gegen die jüdische Bevölkerungsgruppe und ihre Synagogen wie auch gegen pagane Tempel und Kulte. Doch auch Barsaumas schwieriges Verhältnis zu staatlichen und kirchlichen Autoritäten wird in zahlreichen bemerkenswerten Facetten beleuchtet. Durch eine textkritische Veröffentlichung und Übersetzung soll eine Auseinandersetzung mit diesem für die Geschichte und religiösen Verhältnisse des oströmische Reiches in der Spätantike bedeutenden Text erstmals ermöglicht und durch eine Monographie wie auch einen Tagungsband die literarisch, religionspolitisch, topographisch, historisch, sozioökonomisch u.a. relevanten Fragen, für welche die Vita vielfältiges Material liefert, erschlossen werden.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Person
Dr. Volker Menze