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Archäometallurgische und paläoanthropologische Untersuchungen des Gräberfeldes von Varna, Bulgarien

Fachliche Zuordnung Ur- und Frühgeschichte (weltweit)
Förderung Förderung von 2010 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 158710543
 
Varna gilt als der klassische Nachweis für den Beginn gesellschaftlicher Hierarchienbildung im Chalkolithikum Nordostbutgariens. Diese These stützt sich bisher ausschließlich auf archäologische Interpretationen. Mit dem geplanten Vorhaben soll der Entstehung dieser sozialen Differenzierung erstmals auf archäometallurgischen und anthropologischen Wegen nachgegangen werden. Neben den beiden Fundplätzen Varna und Durankulak am Schwarzen Meer sollen in diesem Zusammenhang die drei Binnenlandfundstellen Smjadovo, Susica und Hotnica untersucht und damit der gesamte Nordosten des heutigen Bulgariens abgedeckt werden. In Ergänzung zur abschließenden Veröffentlichung des Gräberfeldes von Varna, die derzeit von Vladimir Slavcev an der Eurasien-Abteilung des DAI in Berlin vorbereitet wird, sollen die Goldfunde erstmals vollständig analysiert werden, um eine Klassifikation auf Basis der Materialzusammensetzung zu erreichen und um die Diskussion zur Herkunft des Goldes auf eine solide Grundlage zu stellen. Die Bearbeitung der Skelettreste soll unter anderem Aufschluss liefern zu Fragen horizontaler und vertikaler Verwandtschaftsstrukturen der vermuteten Eliten. Stammen sie aus der Umgebung oder kamen sie aus der Ferne? Unterscheiden sich Schwarzmeerküste und Hinterland in der Frage der sozialen Differenzierung? Bestand eine solche bereits zu dem Zeitpunkt, als Metallfunde in Erscheinung traten und ist die Akkumulation derselben somit auf die bereits bestehende soziale Position zurückzuführen? Oder führte die Akkumulation von Metall erst zur Entstehung sozialer Unterschiede? Eine Dringlichkeit, mit den Untersuchungen an den Goldgegenständen und menschlichen Skelettresten unverzüglich zu beginnen, ergibt sich aus den mit dem Museum Varna ausgehandelten Verträgen, die nur innerhalb des dort festgeschriebenen Zeitrahmens einen uneingeschränkten Zugriff auf die Funde ermöglichen. Die günstige Konstellation mit Herrn Slavcev in Berlin, Herrn Krauß in Tübingen und die daraus resultierende Bereitschaft der bulgarischen Behörden zur Kooperation bietet einmalige, optimale Bedingungen zur Durchführung des hier beantragten Doppelprojektes.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
Großgeräte EDXRF-Spektrometer
Gerätegruppe 4030 Röntgenfluoreszenz-Spektrometer
 
 

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