Detailseite
Das Bild des Priestertums im Judentum in der Zeit nach der Zerstörung des Zweiten Tempels - Aspekte eines religiösen Transformationsprozesses
Antragstellerin
Professorin Dr. Beate Ego
Fachliche Zuordnung
Evangelische Theologie
Förderung
Förderung von 2009 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 96499176
Eine Aufarbeitung der spätantiken Überlieferungen zum Priestertum aus der Zeit nach der Tempelzerstörung des Jahres 70 n. Chr. sowie die Darstellung der in solchen Traditionen implizierten Transformationsprozesse älterer Vorstellungen bzw. konkreter Institutionen aus der Zeit des Zweiten Tempels ist bislang ein Desiderat der Forschung. Vor diesem Hintergrund besteht das Ziel dieses Projekts darin, die einschlägigen literarischen Belege aus den betreffenden literarischen Quellen (vor allem Josephus, Pseudepigraphen, rabbinische Texte palästinischer Herkunft, Hekhalot-Literatur) in ihren unterschiedlichen Ausformungen zu sammeln und zu klassifizieren sowie die Transformation des Bildes vom Priestertum innerhalb des Judentums nach der Tempelzerstörung 70 n. Chr. in seinen unterschiedlichen Formen und Funktionen zu eruieren. Dabei gilt es zunächst, das „Bild des Priestertums“ – im Sinne des englischen „Image“ – nach der Zerstörung des Tempels in seinen unterschiedlichen Facetten zu erfassen und darauf aufbauend mögliche Transformationsprozesse älterer Vorstellungen und Institutionen zu analysieren. Eine Aufarbeitung der historisch verifizierbaren, kontinuierlichen Geschichte des Priestertums steht dagegen nicht im Fokus dieses Arbeitsvorhabens; freilich soll abschließend zumindest die Frage nach den Trägerkreisen aufgeworfen werden, denen die verschiedenen Überlieferungen zum Priestertum aus der Epoche des rabbinischen Judentums entstammen. Das Thema ist nicht nur im Besonderen für die Erforschung des antiken Judentums interessant, sondern auch für das Gebiet der Religionswissenschaft im Allgemeinen, da hier exemplarisch religionsgeschichtliche Transformationsprozesse untersucht werden können.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen