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Neurodegeneration in der Retina: Effekt des glialen Pigmentepithel-assoziierten Faktors (PEDF)
Antragsteller
Professor Dr. Andreas Reichenbach
Fachliche Zuordnung
Augenheilkunde
Förderung
Förderung von 2008 bis 2018
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 92219473
Schädigungen der Netzhautneurone, z.B. bei Ischämie, sind häufige Ursache von Beeinträchtigungen des Sehvermögens und einer nachfolgenden Erblindung. Allerdings vermag der in der Retina neuro-protektiv, neurotroph und antiangiogen wirkende Pigmentepithel-assoziierte Faktor (PEDF) den Zelltod von Neuronen aufzuhalten. Das vorliegende Projekt postuliert, dass retinale Glia- (Müller-) Zellen bei der Versorgung der Netzhaut mit PEDF - und damit bei der Kontrolle des neuronalen und des Gefäßsystems - eine zentrale Rolle spielen. Es sollen daher transgene Tiere generiert werden, deren Müllerzell-spezifische PEDF-Expression in Richtung einer Überexpression manipuliert werden kann. Von den mit Hilfe dieser Tiere durchzuführenden Experimenten werden Aufschlüsse darüber erwartet, wie das Überleben von unter metabolischem Stress stehenden Neuronen (und Endothelzellen) durch die gliale PEDF-Produktion moduliert wird. Parallel zu den für die Generierung dieser Tiere notwendigen Schritten beinhaltet das Projekt In-vitro-Untersuchungen an retinalen Zell- und Organkulturen, deren Ergebnisse (1) bereits neue Erkenntnisse zur Wirkung von PEDF auf retinale Neurone liefern und (2) ein optimales Design der späteren In-Vivo-Experimente an den transgenen Tieren erlauben sollen. Insgesamt wird im Projekt ein innovativer antidegenerativer und antiangiogener therapeutischer Ansatz angestrebt, in dem die PEDF-Produktion der - selbst sehr schädigungsresistenten, lange überlebenden - Müllerzellen gesteigert werden soll.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Dr. Petra G. Hirrlinger; Professor Dr. Peter Wiedemann