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TRR 77:  Leberkrebs - von der molekularen Pathogenese zur zielgerichteten Therapie

Fachliche Zuordnung Medizin
Biologie
Förderung Förderung von 2010 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 88491948
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Leberkrebs ist die zweithäufigste krebsbedingte Todesursache weltweit und zeigt eine stark steigende Inzidenz. Er ist das wichtigste Paradigma viraler, metabolischer und entzündungsinduzierter Tumorgenese; dennoch ist die therapeutische Situation und die Translation der Ergebnisse wissenschaftlicher Grundlagenforschung bei Leberkrebs bislang nicht zufriedenstellend. Der SFB/TRR77 hatte das Ziel, die molekularen Mechanismen, die Leberkrebs induzieren und begünstigen, zu untersuchen, und auf ihr Potenzial zur präventiven, diagnostischen und therapeutischen Anwendung hin zu erkunden. Damit war er der weltweit größte Forschungsverbund, der sich mit Leberkrebs beschäftigte und der bereits nach der ersten Förderphase durch seine Forschungsdaten, translationalen Bemühungen, Konferenzen und Workshops, sowie die Einführung der klinischen Strukturen an beiden Standorten eine national und international führende Bedeutung erlangt. Wichtige wissenschaftliche Beiträge des SFB/TRR77 sind durch die Definition der Senescence Surveillance, einem neuen Tumorsuppressor-Mechanismus, sowie durch die Identifizierung neuer Signalweg-Interaktionen und neuartiger protumourigener Mechanismen (z.B p53 Dysregulation), neue Mechanismen der HCV Onkogenität und die theoretischen Grundlagen für die beispielhafte HCC Viro-Immuntherapie repräsentiert. Der SFB/TRR77 hat weiterhin äußerst wertvolle Forschungsressourcen etabliert, wie beispielsweise das erste Mausmodellsystem für Hochdurchsatz-Target-Analysen und Resistenz-Screenings und ein allseits genutztes zentrales HCC-Kollektiv mit darauf aufbauenden, koordiniert und gemeinsam erarbeiteten und umfassenden Profiling-Daten. Ferner hat der SFB/TRR77 effiziente translationale Strukturen mit starken klinischen und diagnostischen Testkonzepten für die Leberkrebsforschung an beiden Standorten geschaffen. Strukturelle Auswirkungen auf die internationale wissenschaftliche Gemeinschaft werden durch die Initiierung der zweijährlich stattfindenden HCC Forschungskonferenz sichtbar, die inzwischen von den wichtigsten internationalen wissenschaftlichen Organisationen (EASL, EACR) fortgeführt wird, weiterhin durch die gemeinsam mit der EASL erfolgte Initiierung des internationalen Konsens über molekulare HCC Klassifizierung und die vielen vom SFB/TRR77 durchgeführten HCC Forschungs-Workshops bei verschiedenen Kongressen. Der Erfolg des Konsortiums wird ferner durch die Rekrutierung von zehn Projektleitern des SFB/TRR77 auf führende akademische Positionen und viele renommierte Auszeichnungen wie den Leibniz-Preis und den Deutschen Krebspreis widergespiegelt. Während der ersten Förderperiode sind die beiden Standorte und die Teilprojekte eng zusammengewachsen und bilden ein erfolgreiches Kooperationsnetzwerk. Die vielen vom SFB/TRR77 unterstützten Maßnahmen (Gerok Positionen, Deutsche Leberkrebs Stipendien (MDs), Junior Retreats) für NachwuchswissenschaftlerInnen zahlten sich aus, nicht nur durch zahlreiche hochwertige Publikationen, sondern auch durch die erfolgreiche Integration exzellenter Nachwuchsprojektleiter. Während der gesamten ersten Förderperiode wurden durchgängig Maßnahmen zur Unterstützung der Gleichberechtigung und Familienfreundlichkeit in vollem Umfang duchgeführt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

 
 

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