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Postkoloniale Studien in der Germanistik

Fachliche Zuordnung Germanistische Literatur- und Kulturwissenschaften (Neuere deutsche Literatur)
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 86484063
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Ergebnisse des Netzwerks schlagen sich in 11 Einzelprojekten nieder. Sie - stellen die wichtigsten Entwicklungslinien des Forschungsfeldes der postkolonialen Studien seit Beginn des 21. Jahrhunderts mit einem Ausblick auf Aspekte einer transkulturellen und internationalen Germanistik dar (Gabriele Dürbeck) - entfalten kulturelle Muster kolonialer Aufschreibesysteme, theoretische Voraussetzungen postkolonialer Literaturinterpretation sowie Aspekte einer 'Poetik des Fremden' auf Grundlage von Interkulturalität (Alexander Honold) - stellen im Kontext der Begegnung mit fremden Kulturen und der Frage ihrer Repräsentierbarkeit die Bedeutung der Medialität von Kultur heraus (Sven Werkmeister) - zeigen in Anknüpfung an den postkolonialen Ecocriticism die Infragestellung europäischer Ermächtigungsphantasien über die Natur am Beispiel historischer Entdeckungsberichte (Sabine Wilke) - entwerfen Alexander von Humboldt am Beispiel seines "Kosmos" als postkolonialen Vordenker einer 'anti-imperialen Poetik' (Oliver Lubrich) - rekonstruieren den Wissensdiskurs über den europäischen Osten im 19. Jahrhundert und zeigen, wie dieser als Projektionsfolie für den Selbstentwurf der deutschen Nation diente (Iulia-Karin Patrut) - demonstrieren an exemplarischen Beispielen aus der Literatur des 20. Jahrhunderts die vielfältige Auffächerung des Orientalismus-Konzepts (Axel Dunker) - zeigen am Beispiel von Wolfgang Herrndorfs Roman Sand die Dekonstruktion der binären Logiken von Eigenem und Fremdem in literarischen Texten der Gegenwart (Christof Hamann unter Mitarbeit von Maximilian Burk) - diskutieren die Frage nach einer ‚postkolonialen Ästhetik‘ historischen Erzählens am Beispiel neuer historischer Afrika-Romane (Dirk Göttsche) - unterziehen die Denkfigur der 'Kolonialphantasien' einer kritischen Revision und führen die widersprüchliche Gleichzeitigkeit von Kolonialkritik und -nostalgie vor allem in neueren Afrika-Filmen/Dokus vor (Monika Albrecht) - konstatieren am Beispiel von Fernseh-Dokumentationen und Doku-Dramen ein 'postkoloniales Begehren' nach einem Objekt, das radikal anders, aber dennoch bequem zu konsumieren sei und legen zugleich Machtasymmetrien und widerständige Momente frei (Hansjörg Bay / Wolfgang Struck).

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Ost-westliche Kulturtransfers. Orient - Amerika. Bielefeld: Aisthesis 2011 (= Postkoloniale Studien in der Germanistik. Bd. 1)
    Honold, Alexander
  • Postkolonialismus und Kanon. Bielefeld: Aisthesis 2012 (= Postkoloniale Studien in der Germanistik. Bd. 2)
    Patrut, lulia-Karin / Uerlings, Herbert
  • Postkoloniale Germanistik. Bestandsaufnahme, theoretische Perspektiven, Lektüren. Bielefeld: Aisthesis (= Postkoloniale Studien in der Germanistik. Bd. 5)
    Dürbeck, Gabriele / Dunker, Axel
  • Postkoloniale Studien in der Germanistik – eine Zwischenbilanz. Der Neue Weltengarten, 2016, S. 247-271.
    Herbert Uerlings
 
 

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