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Selbstzeugnisse innerchristlicher Konversionen in Frankreich im 19. Jahrhundert

Fachliche Zuordnung Neuere und Neueste Geschichte (einschl. Europäische Geschichte der Neuzeit und Außereuropäische Geschichte)
Förderung Förderung von 2008 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 84887212
 
Erstellungsjahr 2013

Zusammenfassung der Projektergebnisse

In diesem Projekt werden Selbstzeugnisse zu innerchristlichen Konversionen in Frankreich im „langen 19. Jahrhundert“ untersucht, um die Personkonzepte der Konvertiten und Konvertitinnen zu erforschen und nach der Bedeutung von Konversionsberichten für die Bildung von Erinnerungsgemeinschaften zu fragen. Neben der Untersuchung des Stellenwerts der Konversion in der Biographie einzelner Konvertiten und Konvertitinnen und der Darstellung ihrer Personkonzepte in Selbstzeugnissen steht die Frage, welche Bedeutung die Diskussion dieser Konversionen in der Öffentlichkeit für die Ausbildung bzw. Veränderung des katholischen Milieus in Frankreich hatten. Das Projekt ist vergleichend angelegt und knüpft an die Ergebnisse der Untersuchungen der Antragstellerin über Konversionen im deutschsprachigen Raum an. Konversion muss für den französischen Raum anders definiert und periodisiert werden. Ca. ¾ der recherchierten Konvertit/inn/en kehrten nach einer Phase der Indifferenz oder Abkehr zu ihrer katholischen Herkunftsreligion zurück. Besonders häufig traten diese Konversionen in dem Jahrzehnt vor dem Ersten Weltkrieg auf. Von 1910 bis 1914 wurde in Frankreich auffallend viel über Konversionen und Konversionsberichte publiziert. Konversionen zum Protestantismus spielten nur eine marginale Rolle in der öffentlichen Diskussion. Als Selbstzeugnisse haben die katholischen Konversionsberichte in Frankreich wie vermutet an der Schnittstelle zwischen individueller und kollektiver Erinnerung einen wichtigen Beitrag zum nationalen Gedächtnis, zur nationalen Identität und zur kollektiven Erinnerungskultur geleistet.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Schreiben um dazuzugehören. Konversionserzählungen im 19. Jahrhundert, in: Claudia Ulbrich, Hans Medick, Angelika Schaser (Hg.), Selbstzeugnis und Person. Transkulturelle Perspektiven (Selbstzeugnisse der Neuzeit Bd. 20), Köln, Weimar, Wien 2012, S. 381-398
    Angelika Schaser
  • Konversionsberichte des 17. bis 19. Jahrhunderts als Selbstzeugnisse gelesen: Ergebnisse und Forschungsperspektiven in: Digitale Quellenedition Konversionserzählungen
    Gesine Carl, Angelika Schaser
 
 

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