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Das mittelalterliche Religiosentum als Erfinder und Vermittler gesellschaftlicher Unterhaltungsspiele im Spannungsfeld von Norm und Devianz

Fachliche Zuordnung Mittelalterliche Geschichte
Förderung Förderung von 2009 bis 2013
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 84231623
 
Das Projekt untersucht die Spielewelt des mittelalterlichen Religiosentums und entschlüsselt das Faszinosum des scheinbaren Widerspruchs von kontemplativem Klosterleben einerseits und unterhaltendem Spiel andererseits. Einer Analyse der einschlägigen Quellenbegrifflichkeiten folgt die vergleichende Beschreibung des facettenreichen Spektrums von Ball-, Brett-, Karten-, Wissens- und Mysterienspielen. Ihren Regeln, ihrer geschichtlichen Evolution und ihrer divergierenden zeitgenössischen Bewertung zwischen monastischer Systemkonformität und Devianz stellt das Forschungsvorhaben eine zweite erkenntnisleitende, kulturwissenschaftliche, Perspektivierung an die Seite: Es eruiert das Innovationspotential von christlich inspirierten Unterhaltungsformen und die Rezeptionsleistung von muslimischen wie heidnischen Spielmomenten und Weltsichten durch das Religiosentum, ihre Umwandlung und ihre Weitervermittlung hinein in die Ritter-, Stadt- und Bauernkulturen als den komplementären Säulen der vormodernen Gesellschaft. Weil das Spiel eines homo ludens nicht zuletzt einen Kernaspekt jeder Sozietät ist, entsteht ein monographisches Buch, das am Schnittpunkt aus Sozialanthropologie, Kultur- und Religionswissenschaft einen anderen, unbegangenen, Weg zum Verständnis des Mittelaltersgeht.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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