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Geschwindigkeitsmodulation kortikaler Areale bei retinal und extraretinal gesteuerten Augenfolgebewegungen schizophrener Patienten im Vergleich zu Normalprobanden

Fachliche Zuordnung Biologische Psychiatrie
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 81142410
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Ziel der Studie war es, Geschwindigkeitsassoziierte Prozesse während prädiktiven und nicht prädiktiven langsamen Augenfolgebewegungen zu untersuchen. In dem untersuchten Kollektiv konnten wir kein Augenfolgebewegungsdefizit bei den Patienten nachweisen. In der ANOVA bei der funktionellen Bildgebung fanden wir verminderte Aktivierungen im Bereich des bewegungssensitiven V5 und dem Putamen bei den Patienten (Haupteffekt 'Gruppe'). Die Interaktion zwischen dem Faktor 'Geschwindigkeit' und 'Gruppe' weist darauf hin, dass diese Aktivierungen durch die Geschwindigkeit des targets moduliert wird. Patienten zeigten hingegen eine stärkere Aktivierung im Cerebellum in der ANOVA im Vergleich zu den Normalprobanden. Diese Aktivierungen waren allerdings nicht korreliert mit der Targetgeschwindigkeit. In der Regressionsanalyse bei kontinuierlicher Target-Präsentation fanden wir keine Aktivierungen bei den Patienten im Bereich des Putamen und im SEF. Im Bereich des V5 und im intraparietalen Sulcus waren die Aktivierungen bei den Patienten geringer, aber trotzdem nachweisbar. Das Ausblenden des Targets führte zu nicht signifikanten Veränderungen beim Vergleich der Gruppen. Dieser Befund allerdings zeigt sich auch bei den Verhaltensdaten, bei denen während dieser Aufgabe kein Unterschied nachweisbar war. Zusammenfassend implizieren diese Ergebnisse, dass die Kontrolle der langsamen Augenfolgebewegungen bei nicht prädiktiven Stimuli im V5 und in parietalen Arealen sowie die sensomotorische Transformation im Bereich des fronto-striatalen Systems bei den Patienten verändert ist. Wir interpretieren wir diese Befunde so, dass die Patienten andere neuronale Strukturen nutzen um mit gleichem Ergebnis die Aufgabe zu bewältigen. Wir gehen davon aus, dass nicht ein isoliertes Areal im ZNS für das Defizit der Patienten verantwortlich ist, sondern, dass es sich um ein Problem im Bereich des Netzwerks handelt.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • Cortical mechanisms of retinal and extraretinal smooth pursuit eye movements to different target velocities. NeuroImage 41 (2008) 483–492
    Matthias Nagel, Andreas Sprenger, Fritz Hohagen, Ferdinand Binkofski, Rebekka Lencer
  • Visualizing sensorimotor and cognitive mechanisms of smooth pursuit in schizophrenia. Biol Psych. 63 (7):137S-137S 2008
    R Lencer , M Nagel, Sprenger A, et al.
  • Neuropsychologie schizophrener Patienten, Philipps-Universität Marburg, Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie, 2009
    M Nagel
  • Prediction in smooth pursuit of schizophrenic patients. Schizophr Bull, March 2009; 35: 63
    Sprenger A, Heide W, Nagel M, Lencer R
  • Prediction in smooth pursuit of schizophrenic patients. Schizophr Bull, March 2009; 35: 63
    Sprenger A, Heide W, Nagel M, Lencer R
  • Störung kortikaler Mechanismen bei langsamen Augenfolgebewegungen bei schizophrenen Patienten. Eine event related fMRT-Studie, 2009 Nervenarzt 116, Suppl 6
    M Nagel, A Sprenger, F Binkofski, R Lencer
  • Velocity related mechanisms of smooth pursuit eye movements (SPEM) in schizophrenic patients. An event related fMRI study. Schizo Bull, March 2009; 35:165
    Nagel M, Sprenger A, Binkofski F, Lencer R
  • Velocity related mechanisms of smooth pursuit eye movements (SPEM) in schizophrenic patients. An event related fMRI study. Schizophr Bull, March 2009; 35:165
    Nagel M, Sprenger A, Binkofski F, Lencer R
 
 

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