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Ungerechtigkeitssensibilität, Informationsverarbeitung und Verhalten
Antragsteller
Professor Dr. Detlef Fetchenhauer; Professor Dr. Manfred Schmitt
Fachliche Zuordnung
Sozialpsychologie und Arbeits- und Organisationspsychologie
Förderung
Förderung von 2008 bis 2014
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 81077553
Untersuchungen der eigenen Arbeitsgruppen und anderer Autoren und Autorinnen belegen die zeitliche Stabilität und transsituative Konsistenz individueller Unterschiede in der Sensibilität für Ungerechtigkeiten. Diese lässt sich anhand von 4 Indikatoren messen, der Häufigkeit erinnerter Ungerechtigkeiten, der Intensität emotionaler Reaktionen auf Ungerechtigkeit, der Rumination über Ungerechtigkeitserlebnisse und der Bereitschaft zu Handlungen, die geeignet sind, Gerechtigkeit wieder herzustellen. Erst ansatzweise sind die Informationsverarbeitungsprozesse bekannt, die mit Ungerechtigkeitssensiblität einhergehen und die zu ihrem tieferen Verständnis beitragen würden. Das geplante Projekt soll mit 5 Untersuchungen zur Schließung dieser Lücke beitragen. Auch ist erst sporadisch untersucht, unter welchen Bedingungen Reaktionen auf Ungerechtigkeit von der Ungerechtigkeitssensibilität abhängen und über welche kognitiven und emotionalen Vermittlungsprozesse sich die Verhaltenswirksamkeit der Ungerechtigkeitssensiblität vollzieht. Auch zur Schließung dieser Lücke soll das geplante Projekt mit 6 weiteren Studien beitragen. Die insgesamt 11 Untersuchungen sollen kooperativ in Köln und Landau durchgeführt werden. Gegenstand der Landauer Untersuchungen sollen in der ersten Projektphase (Jahre 1 und 2) schwerpunktmäßig die Informationsverarbeitungsprozesse sein, die durch Ungerechtigkeitssensibilität geformt werden. Der Schwerpunkt der Kölner Studien wird in dieser Phase auf den Verhaltenskonsequenzen der Ungerechtigkeitssensibilität liegen. In der zweiten Projektphase (Jahre 3 und 4) sollen die in Landau identifizierten Informationsverarbeitungsprozesse und die in Köln identifizierten Verhaltenskonsequenzen theoretisch integriert werden. Insbesondere soll dann empirisch geklärt werden, ob die bereits bekannten und die noch zu ermittelnden kognitiven Prozesskomponenten den Effekt der Ungerechtigkeitssensibilität auf Verhalten vermitteln.
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Beteiligte Personen
Professorin Dr. Anna Baumert; Professor Dr. Thomas Schlösser