Detailseite
Projekt Druckansicht

Kognitive, emotionale und neuropsychologische Besonderheiten Parkinson-Depression

Fachliche Zuordnung Persönlichkeitspsychologie, Klinische und Medizinische Psychologie, Methoden
Förderung Förderung von 2008 bis 2011
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 79050317
 
Erstellungsjahr 2011

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Die Ergebnisse dieses Projektes zeigen, (1) dass eine Sekundäre Parkinsondepression in den konsekutiv rekrutierten Populationen einer Parkinson-Fachklinik und einer Spezialambulanz als eigenständiges Störungsbild wesentlich seltener als zumeist angenommen ist; (2) sich diese Gruppe entgegen der Erwartung nur wenig von einer Gruppe stationärer Major Depression-Patienten unterscheidet. Wenn Unterschiede auftraten, waren die depressiven Parkinsonspatienten weniger stark als die primär depressiven Patienten betroffen. Auch neigten sie erwartungsgemäß weniger stark zu depressionsspezifischen Kognitionen. Das erwartete additive neuropsychologische Defizit von „Parkinson-plus-Depression" ließ sich dagegen nicht finden. (3) Stattdessen fand sich unter den nicht-depressiven Parkinsonpatienten eine Untergruppe subsyndromaler Parkinson-Patienten mit klinisch bedeutsam erhöhten BDI-Werten. Diese Untergruppe wies eine Reihe depressionstypischer Merkmale auf und könnte von daher zu dem klinischen Eindruck einer gehäuft vorliegenden Parkinson-Depression beitragen. In wesentlichen Merkmalen unterscheidet sich diese Gruppe jedoch ebenso von den sekundär depressiven Parkinson- als auch von den Major Depression- und den depressiv weniger belasteten Parkinson-Patienten. Allerdings ist sie der sekundär-depressiven Parkinsongruppe ähnlicher als den depressiv weniger belasteten Parkinson-Patienten mit geringeren BDI-Werten. Somit fanden sich die in diesem Antrag ursprünglich für die Sekundäre Parkinsondepression postulierten Besonderheiten nicht in dem erwarteten Masse. Stattdessen konnte eine Risikogruppe (noch) nicht depressiver, subsyndromaler Parkinsonpatienten im Status einer erhöhten Depressivität identifiziert werden. Diese Gruppe könnte für eine prophylaktische klinische Arbeit von besonderer Bedeutung sein. Weitere geplante Arbeitsschritte: Zusammen mit den Beelitz-Heilstätten soll auf der Basis des SDP/KÜ-K ein Kurz-Screening zur Identifikation der sekundären Parkinsondepression weiter entwickelt und die Charakterisierung der depressiv belasteten, nach den diagnostischen Kriterien jedoch noch nicht depressive ndPD12- Gruppe verfeinert werden.

Projektbezogene Publikationen (Auswahl)

  • (2007). Depression und Depressivität bei der Parkinson-Erkrankung. Verhaltenstherapie, 17(S1), S. 38. 5. Workshop- Kongress der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie, 17.-19. Mai in Tübingen
    Paelecke-Habermann, Y., Ebersbach, G. & Leplow, B.
  • (2009). Emotional dysfunction in Parkinson's disease: Depression or Apathy? Movement Disorders, 24, S. 242; 13th International Congress of Parkinson's Disease and Movement Disorders, June 7-11, Paris
    Leplow, B., Paelecke-Habermann, Y., Oelsner, H., Funke, A., Zierz, St. & Ebersbach, G.
  • (2009). Kognitive, emotionale und neuropsychologische Besonderheiten der Depression bei der Parkinson-Erkrankung. Zeitschrift für Klinische Psychologie, 38, Suppl. S. 52; 6. Workshop-Kongress der Fachgruppe Klinische Psychologie und Psychotherapie, 21.-23. Mai in Zürich
    Paelecke-Habermann, Y., Leplow, B., Oelsner, H., Zierz, St. & Ebersbach, G.
  • (2009). Vergleich verschiedner Screening-Methoden zur Erfassung der Parkinson-Depression. Akta Neurologica, 36 (S 02), P. 461. 82. Kongress der Deutschen Gesellschaft für Neurologie, vom 23.-26. 09. 2009 in Nürnberg
    Ebersbach, G., Schneider, Y., Paelecke-Habermann, Y., Jost, G., Fuchs, P., Odin, G., Reifschneider, M., Bauer, B., Leplow, B., Storch, A.
 
 

Zusatzinformationen

Textvergrößerung und Kontrastanpassung