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GRK 1132:  Stochastik und Modellierung realer Systeme

Fachliche Zuordnung Mathematik
Förderung Förderung von 2006 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 772176
 
Zufällige Phänomene sind in unserer Welt allgegenwärtig - in ihrer wissenschaftlichen Beschreibung ebenso wie im Alltag, etwa in Technik und Gesellschaft; mal als leichte Störung, in manchen Situationen jedoch mit immensen Auswirkungen. Durch diese Omnipräsenz des Zufalls ist es kaum verwunderlich, dass Stochastik, die mathematische Theorie zufälliger Prozesse, seit ihrer Begründung u.a. durch Louis Bachelier (Wirtschaftswissenschaften), Albert Einstein (Physik) und Norbert Wiener (Mathematik, Informationstheorie) enorm gewachsen ist und im Zuge der rasanten Entwicklung von Wissenschaft und Techik im vergangenen Jahrhundert stets an Bedeutung gewinnen konnte. Das Internationale Graduiertenkolleg hat seine Wurzeln im Forschungszentrum BiBoS (Bielefeld-Bonn-Stochastik), das seit zwei Jahrzehnten Beiträge zur Forschung in der Stochastik liefert und Gastgeber für Hunderte von Wissenschaftlern aus aller Welt war und ist. Die Zusammenarbeit zwischen den wissenschaftlichen Leitern des Internationalen Graduiertenkollegs, Prof. Ma (Beijing) und Prof. Röckner (Bielefeld), begann in diesem Rahmen. Ihre gemeinsame Arbeit fand 1992 durch den Max-Planck-Forschungspreis (gemeinsam mit Prof. Albeverio, BiBoS) Anerkennung. Die Bedeutung mathematischer Ergebnisse als "Toolbox" - technisch ebenso wie konzeptionell - für andere Forschungsgebiete ist offensichtlich. Der Transfer von Forschungsergebnissen, Konzepten und Modellen von der Mathematik in andere wissenschaftliche Arbeitsfelder ist jedoch keinesfalls eine Einbahnstraße. Im Gegenteil sind viele Bereiche der reinen mathematischen Forschung überhaupt erst entstanden aufgrund von Fragestellungen aus verschiedensten "Real World"-Forschungsdisziplinen, von den klassischen Beispielen Astronomie und Mechanik bis hin zu Zoologie und Biotechnologie. Dieser beiderseitige Austausch von Ideen zwischen Mathematik und Anwendungsfeldern ist zentral für die Konzeption des Internationalen Graduiertenkollegs. Daher wird hier die stochastische Forschung mit zwei weiteren Forschungsdisziplinen verbunden: Physik und Wirtschaftswissenschaften. Für beide gilt: Stochastische Methoden spielen für ihre Entwicklung eine wesentliche Rolle und beide haben in bemerkenswertem Umfang mathematische Forschung motiviert - und tun dies immer noch. Es gibt aber noch einen wichtigen, dritten Punkt: Das Dreieck der Forschungspartner ist geschlossen. Nachdem in den vergangenen Jahren mehr und mehr gemeinsame Konzepte und Ideen in physikalischer und ökonomischer Forschung identifiziert wurden, hat sich zwischen den beiden Disziplinen ein zunehmend erfolgreicher Austausch etabliert, der sich in der neu wachsenden Forschungsdisziplin "Econophysics" manifestiert.
DFG-Verfahren Internationale Graduiertenkollegs
Internationaler Bezug China
Antragstellende Institution Universität Bielefeld
Sprecher (IGK-Partner) Professor Dr. Zhi-Ming Ma
 
 

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