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Regulation und Funktion der Octamer-abhängigen Genexpression in B- versus T-Lymphozyten

Fachliche Zuordnung Immunologie
Förderung Förderung von 2008 bis 2014
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 74790308
 
Erstellungsjahr 2015

Zusammenfassung der Projektergebnisse

Bei dem Octamer-Motiv handelt es sich um ein Strukturelement mit der Basensequenz ATGCAAAT, welches in vielen B- und T-Zell-spezifischen regulatorischen Sequenzen von Genen zu finden ist. In Lymphozyten binden die Transkriptionsfaktoren Oct1 und Oct2 an das Octamer-Motiv, deren Selektivität ihrer DNA-Bindung als auch ihre transkriptionelle Aktivität durch den transkriptionellen Co-Aktivator BOB.1/OBF.1 verstärkt wird. Somit aktiviert BOB.1/OBF.1 die Octamer-abhängige Transkription durch die synergistische Interaktion mit Oct1 und Oct2. Ziel dieses Projektes war es, zum einen Signale und Signalwege zu identifizieren, die für die basale als auch induzierbare BOB.1/OBF.1-Expression in B- versus T-Zellen verantwortlich sind, um die BOB.1/OBF.1-Funktion in verschiedenen physiologischen Prozessen in Lymphozyten besser einordnen zu können. Zum anderen wollten wir weitere BOB.1/OBF.1-Ziel-Gene in verschiedenen Lymphozyten-Populationen identifizieren, um den Phänotyp BOB.1/OBF.1-defizienter Mäuse – nämlich das komplette Fehlen der Keimzentrumsreaktion - besser verstehen zu lernen. Uns ist es in der vergangenen Förderperiode gelungen, den BOB.1/OBF.1-Promoter weiter zu charakterisieren. Es konnten Bindungsstellen für NFAT und NF-κB identifiziert und deren Relevanz in vitro und in vivo sowohl für B- als auch für T-Zellen nachgewiesen werden. Des Weiteren haben wir einen wichtigen neuen Beitrag zum Verständnis der Keimzentrumsreaktion geleistet. Wurde bislang das Fehlen von BOB.1/OBF.1 in B-Zellen als alleiniger Grund für das Ausbleiben einer Keimzentrumsreaktion angesehen, zeigen unsere Ergebnisse, dass ebenfalls eine BOB.1/OBF.1-Defeizienz in T-Zellen die Keimzentrumsreaktion beeinträchtigt. Außerdem konnten wir eine Heraufregulation der BOB.1/OBF.1-Expression in Follikulären T-helfer-Zellen (TFH-Zellen) nachweisen, in denen BOB.1/OBF.1 essentiell ist für die Expression des Mastertranskriptionsfaktors Bcl6, ein essentieller Faktor für die TFH-Linienentwicklung. Außerdem konnten wir in der vergangenen Förderperiode Mausmodelle etablieren, die es uns ermöglichen, die Funktion von BOB.1/OBF.1 zielgerichtet in einem bestimmten Zelltyp zu untersuchen. So sind wir nun in der Lage, die einzelnen BOB.1/OBF.1-Isoformen für sich B- oder T-Lymphozyten-spezifisch zu untersuchen. Durch die Generierung von Mäusen, die ein gefloxtes BOB.1/OBF.1-Allel tragen wird es u. a. möglich sein, den Beitrag von T-Zellspezifisch oder B-Zell-spezifisch exprimiertem BOB.1/OBF.1 in der Keimzentrumsreaktion genau zu charakterisieren. Des Weiteren werden wir in der Lage sein, die Funktion von BOB.1/OBF.1 für die Entwicklung und Funktion von TH17-Zellen oder regulatorischen T-Zellen in vivo zu untersuchen. So können wir die Bedeutung der Octamer-abhängigen Transkription für die Entwicklung und Funktion von B- und T-Zellen noch tiefgründiger studieren.

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