SPP 1399: Host-Parasite Coevolution - Rapid Reciprocal Adaptation and its Genetic Basis
Medizin
Zusammenfassung der Projektergebnisse
Die Koevolution von Parasiten und ihren Wirten liefert herausragende Beispiele für rasche evolutive Anpassung. Nichtsdestotrotz blieben die zugrundeliegenden genetischen Prozesse oft unerforscht. Das Schwerpunktprogramm SPP 1399 hatte daher die wesentliche Zielsetzung, phänotypische und genetische Ansätze zusammenzubringen, und somit das Verständnis der genetischen Grundlagen der beobachteten Anpassungsprozesse unter Nutzung moderner Methoden der Genetik und Genomik voranzutreiben. Wirt-Parasit-Koevolution sollte somit auch grundsätzlich zum einem vertieften Verständnis rascher Evolutionsprozesse führen. Durch die im Schwerpunktprogramm ermöglichte Zusammenarbeit von Gruppen mit unterschiedlicher Expertise konnte unter anderem durch experimentelle Evolution gezeigt werden, dass Koevolution spezifische genetische Anpassungsprozesse bedingt und wie vorhergesagt die Diversifizierung von Parasiten begünstigt. Für einige der untersuchten Wirt-Parasit-Systeme konnten die molekularen Details der wechselseitigen Anpassung demonstriert werden, während in anderen Projekten die Rolle ökologischer Faktoren wie der Temperatur nachgewiesen wurde. Während zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen den untersuchten Wirt-Parasit Systemen verallgemeinerte Schlussfolgerungen und neue, daraus abgeleitete Hypothesen ermöglichten, wurde jedoch auch deutlich, dass spezifische Eigenschaften der jeweiligen Systeme von großer Bedeutung für deren Evolution sind. Die internationale Sichtbarkeit und Vernetzung der Forschung im Bereich der Wirt-Parasit Koevolution wurde durch das Schwerpunktprogramm deutlich gefördert. Insbesondere spielten hierbei die im Rahmen des Schwerpunktprogramms veranstalteten Symposien und Workshops unter Einbeziehung des Scientific Advisory Boards eine wichtige Rolle. Durch das Schwerpunktprogramm wurden zahlreiche Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler in ihrer Karriere gefördert und wichtige Impulse für weitere Forschungsinitiativen geliefert. So konnte insgesamt die evolutionsbiologische Forschung in Deutschland nachhaltig gestärkt werden.