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Die Bedeutung mediotemporaler Strukturen für die Interaktion von Arbeits- und Langzeitgedächtnis

Fachliche Zuordnung Kognitive und systemische Humanneurowissenschaften
Förderung Förderung von 2008 bis 2015
Projektkennung Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 72229919
 
Klinische Beobachtungen und Läsionsdaten sowie Ergebnisse aus Bildgebungs- und intrakraniellen EEG Studien haben gezeigt, dass Strukturen des medialen Temporallappens (MTL) entscheidend für die initialen Prozesse der deklarativen Langzeit-Gedächtnisbildung (LZG) sind. In früheren Studien haben haben wir bereits nachgewiesen, dass insbesondere Synchronisationsvorgänge zwischen rhinalem Kortex und Hippokampus maßgeblich für eine erfolgreiche Gedächtnisbildung sind. Traditionell ist man der Ansicht, dass Strukturen des MTL spezifisch das LZG unterstützen, aber nicht das Arbeitsgedächtnis (AG). Neuere klinische Studien sowie Bildgebungsdaten haben jedoch gezeigt, dass Strukturen des MTL auch an AG-Prozessen beteiligt sind, insbesondere wenn AG-Prozesse zur LZG-Bildung führen. Daher schlagen wir vor, die Interaktion zwischen AG und LZG mittels MTL Tiefenableitungen bei prächirurgischen Epilepsiepatienten zu untersuchen. Dieser Ansatz liefert direkte Information über MTL Prozesse beim Menschen mit einer zeitlichen und räumlichen Auflösung, die durch keine andere Methode erreicht wird. Die Patienten sollen vier ereignisbezogene Experimente durchführen, welche sowohl AG, als auch LZG Verarbeitung beinhalten. Das Ziel ist es EEG-Charakteristika zu spezifizieren, insbesondere oszillatorische Muster, die korrekte vs. inkorrekte AG Verarbeitung in Verbindung mit erfolgreicher vs. nicht erfolgreicher LZG Bildung auszeichnen. Diese Daten werden neuen Aufschluss über die neuronale Basis und die Mechanismen der Interaktion von AG und LZG liefern.
DFG-Verfahren Sachbeihilfen
 
 

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