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Visuelles Gedächtnis bei jungen und alten Erwachsenen: EEG- und fMRT-Untersuchungen der Dynamik neuronaler Mechanismen beim "Wiederholungspriming"
Antragsteller
Professor Dr. Hauke Reiner Heekeren
Mitantragsteller
Professor Dr. Wolfgang Klimesch
Fachliche Zuordnung
Allgemeine, Kognitive und Mathematische Psychologie
Förderung
Förderung von 2008 bis 2013
Projektkennung
Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) - Projektnummer 72209579
Mechanismen des Lernens und Gedächtnisses beziehen synchronisierte Interaktionen in verteilten neuronalen Netzwerken ein, die präfrontale, mediotemporale und parietale Hirnareale umfassen. Normales Altern beeinträchtigt die Organisation und Leistungsfähigkeit der Hirnmechanismen des Lernens und Gedächtnisses auf neurochemischen, neuroanatomischen und neurofunktionellen Analyseebenen. Die Implikationen dieser Veränderungen für die Dynamik neuronaler Netzwerke, die das Gedächtnis und seine Interaktionen mit Wahrnehmungsprozessen unterstützen, sind jedoch noch weitgehend unbekannt. Wir beabsichtigen, neuronale Mechanismen der Abnahme der episodischen Gedächtnisleistung bei normalem kognitiven Altern zu untersuchen, indem wir bei Gruppen von jungen und älteren Erwachsenen ein Wiederholungs- Priming-Paradigma anwenden, in dem wiederholte Darbietungen von bekannten und unbekannten Items von unangekündigten Erkennungsaufgaben gefolgt werden. In Versuch 1 untersuchen wir neuronale Adaptationseffekte anhand von oszillatorischer Gammaaktivität in EEG-Ableitungen. Wir sagen voraus, dass ältere Erwachsene eine geringere Synchronisierung von laufender neuronaler Aktivität in perzeptuellen und mnemonischen Netzwerken aufweisen als junge Erwachsene. Dies führt zu weniger ausgeprägten Unterschieden zwischen wiederholten Darbietungen von bekannten und unbekannten Items. In Versuch 2 charakterisieren wir mit einer Kombination von EEG- und fMRI-Messungen mit hoher räumlicher und temporaler Auflösung Verarbeitungsunterschiede zwischen jungen und älteren Erwachsenen in neuronalen Netzwerken, die für visuelles Lernen und Gedächtnis zuständig sind. Insbesondere untersuchen wir, ob vermehrte aufgabenrelevante präfrontale Aktivierung bei älteren Erwachsenen durch Entdifferenzierung der neuronalen Verarbeitung in frühen visuellen Verarbeitungsarealen nachteilige Auswirkungen auf Gedächtnisleistungen hat (kompensatorische Rekrutierung).
DFG-Verfahren
Sachbeihilfen
Internationaler Bezug
Österreich
Beteiligte Personen
Professorin Shu-Chen Li, Ph.D.; Professor Ulman Lindenberger, Ph.D.